15. Oktober 2010, Reisereportagen, Spanien

Die Legende vom Frosch an der Universität Salamanca

Eine alte Legende besagt, dass ein Student, der auf der Fassade der Universität von Salamanca einen Frosch entdeckt, der auf einem Schädel sitzt, all seine Prüfungen bestehen wird. Tatsächlich bewundern viele Leute die platereske Fassade. – Einige sind auf der Suche nach dem Frosch; andere bewundern einfach nur ihre Schönheit. Salamanca gehört neben Bologna, Oxford und der Sorbonne in Paris zu den ältesten Universitäten der Welt. Ihre Gründung geht auf das Jahr 1255 zurück, obwohl ihr Ursprung als Kathedralschule bereits für das Jahr 1130 belegt ist.

In ihrem Kloster wurde über Kolumbus‘ Reise nach Amerika diskutiert. In der Renaissance war sie durch Autoren wie Antonio de Nebrija, dem Verfasser der ersten Grammatik der kastilischen Sprache, San Juan de la Cruz, Fernando de Rojas, dem Verfasser der „Celestina“ oder Fray Luis de Leon ein wichtiger Referenzpunkt für den Humanismus. Wahrscheinlich studierten hier die ersten Akademikerinnen der Welt: Beatriz Galindo, die Tutorin von Königin Isabella der Katholischen und Lucia de Medrano, die 1508 zur ersten Universitätsprofessorin ernannt wurde.

Um 1580 hatte die Universität 6.500 Studenten. Im achtzehnten Jahrhundert war sie eines der wichtigsten Brennpunkte der spanischen Aufklärung. Schon immer hat die Universität von Salamanca eine bedeutsame Rolle gespielt und war führend im Bereich der spanischen und internationalen Kultur.

Derzeit sind rund 32.000 Studenten an der Universität von Salamanca eingeschrieben. Hinzu kommen weitere 28.000 Studenten, die an einer der 21 Spanisch-Sprachschulen einen Spanisch-Sprachkurs im Rahmen des Programms „Español en Salamanca“ absolvieren.

Die Stadt Salamanca hat 155.000 Einwohner und wurde 1998 aufgrund ihres umfangreichen Ensemble an Baudenkmälern zum Weltkulturerbe erhoben. Dazu gehören die Plaza Mayor, die Universität, die Colegios Mayores, zwei Kathedralen, die Klöster San Esteban, Las Ursulas, Las Dueñas, La Clerecia, die Casa de las Conchas, die Kirchen San Benito und San Marcos, die Paläste von Fonseca und Monterrey u.v.a.

Aufgrund der großen Anzahl von Studenten wartet Salamanca mit einem außerordentlichen Kultur- und Freizeitangebot auf. In der Vorlesungszeit gibt es fast ein Überangebot an Vorträgen, Symposien, Ausstellungen, Kinovorführungen, klassischen und modernen Theateraufführungen, Konzerten und Shows. Sie finden an den unterschiedlichsten Orten statt, in Akademien, Studentenwohnheimen, Cafés oder Konferenzräumen, so dass die Nachmittage und Abende in Salamanca äußerst kurzweilig und vor allem für alle erschwinglich sind.

Außerdem verfügt Salamanca über ein sehr gutes Hotelangebot und eine reiche, abwechslungsreiche Küche. Man sollte nicht versäumen, die leckere Wurst Farinato, den Kartoffeleintopf „Patatas meneas“, die mit Schinken, Schweinelende und Chorizo gefüllte Pastete Hornazo, den aus Guijuelo stammenden Schinken Jamón Ibérico und Tausende Arten von Tapas in den Bars und Cafés zu probieren. (Tourspain)



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