20. Juni 2011, Fußball

Streit zwischen Löw und Ballack eskaliert

Der Streit um die Ausbootung von Michael Ballack aus der Deutschen Fussball-Nationalmannschaft droht in eine schmutzige Schlammschlacht mit gegenseitigen Schuldzuweisungen zu eskalieren. Mittlerweile steht hier – offensichtlich nur noch über die Medien lanciert – Aussage gegen Aussage und die Beobachter müssen sich fragen, ob es dabei wirklich noch um die Sache oder um gekränkte Eitelkeiten geht.

Stein des Anstoßes sind die unterschiedlichen Interpretationen eines gemeinsamen Treffens zwischen Löw und Ballack Ende März diesen Jahres, als es in einem vertraulichen Gespräch um die weitere Zukunft Ballacks in der Nationalmannschaft ging. Während der Bundestrainer meint, in diesem Gespräch klar geäußert zu haben, in Zukunft nicht mehr mit Ballack zu planen, will dieser in dem Gespräch verstanden haben, dass er sich aus Sicht des Bundestrainers auf einem guten Weg befände und es auf jeden Fall noch einmal schaffen könne, in die Nationalelf zurückzukehren. Der geneigte Fußballfan – und nicht nur dieser – fragt sich nun schon, wie zwei (intelligente) erwachsene Männer das gleiche Gespräch so unterschiedlich bewerten können.

Bestätigt werden bei dieser Posse auf jeden Fall jene, die das Tischtuch zwischen Löw und Ballack schon länger zerschnitten sehen. Im Interesse des Fußballs und seiner Fans wäre es allerdings schon erstrebenswert gewesen, den Konflikt etwas leiser und professioneller aus der Welt zu schaffen. Lösungsansätze – vor allem auf der Komunikationsebene – hätte es dazu reichlich gegeben. Jetzt ist es dafür zu spät, denn keiner der Kontrahenten wird von seinen Ansichten abrücken, um nicht sein Gesicht zu verlieren. (RNO)



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