14. März 2012, Kastilien-La Mancha

Neanderthaler-Ausstellung in Burgos

Noch bis zum 25. März präsentiert das Museum der menschlichen Evolution, Museo de la Evolución Humana (MEH), in Burgos eine interessante Ausstellung zu den Neanderthalern. Im Rahmen der Ausstellung ist zum ersten Mal in Spanien die Nachbildung eines Neanderthal-Babys von der französischen Bildhauerin Elizabeth Daynés zu sehen. Als Vorlage diente der Künstlerin eines der bedeutendsten Fundstücke, das Modell des Schädels der sogenannten Roc-de-Marsal. Weitere Bestandteile der Ausstellung sind die einzigen menschlichen Fossile von Neanderthalern, die in der Höhle von Valdegoba in der Nähe von Burgos gefunden wurden.

Das Museum, das vor knapp zwei Jahren in der kastilischen Stadt eröffnet wurde, liegt in der Nähe von Atapuerca, einer der bedeutendsten Ausgrabungsstätten Europas. Spektakuläre Funde von Überresten von Hominini, die bis 1,2 Millionen Jahre zurückreichen, trugen und tragen bis heute dazu bei, dass Teile der Menschheitsgeschichte neu geschrieben werden müssen.

Das Museum selbst will als „virtueller Vorsaal der Ausgrabungsstätte“ zum besseren Verständnis der Ausgrabungsstätte beitragen und anhand der Funde eine didaktische Einführung in die komplexe Welt der Entwicklungsgeschichte der Menschheit leisten.

So erhält der Besucher von den unteren Stockwerken ausgehend nach oben einerseits einen Überblick über die spektakulären Funde in der Sierra de Atapuerca und andererseits wird er auf didaktische Weise über die einzelnen Entwicklungsphasen des Menschen informiert. Die Ausstellungsräume im Erdgeschoss des Museums widmen sich der Evolutionstheorie Darwins und der Entwicklungsgeschichte des Menschen sowie den außergewöhnlichen Fähigkeiten seines Gehirns, die ihn von anderen Lebewesen unterscheiden.

Der Besuch der ersten Etage des Museums beantwortet die Frage, warum wir noch immer dem Jäger von einst gleichen und doch so verschieden von ihm sind. Man entdeckt die unterschiedlichen Meilensteine der kulturellen Entwicklung und erhält schließlich in der zweiten Etage einen Einblick in die wichtigsten Ökosysteme für die Menschheitsentwicklung: Wälder, Savannen, die Tundra- und Steppengebiete der letzten Eiszeit. Insgesamt sind an die 200 Originalfossile aus den Fundstätten der Sierra de Atapuerca im Museum zu sehen. Darunter stechen die Überreste des Homo Antecessor und des Homo Heidelbergensis hervor, aber auch Fossile von unserem direkten Vorfahren, dem Homo Sapiens können bewundert werden. Aus der Tierwelt gibt es Fossile von Löwen, Equiden – den Vorfahren der Pferde – Bären und Hirschen. Aufgrund der laufenden Ausgrabungen und fortlaufender neuer Funde ist aber auch das Museum in einem ständigen Wandel begriffen.

Die Öffnungszeiten des Museo Evolución Humana sind:
Dienstags bis freitags: 10h00 bis 14h30 und 16h30 bis 20h00
Samstags, sonntags und feiertags: 10h00 bis 20h00. Montags geschlossen (außer an Feier- oder Brückentagen).

Ein Shuttleverkehr bietet zweimal täglich die Möglichkeit, den Besuch des Museums mit einer Besichtigung der Ausgrabungsstätte und dem Archäologiepark zu verbinden.

www.museoevolucionhumana.com, www.atapuerca.org, www.visitasatapuerca.com. (OFICINA ESPAÑOLA DE TURISMO)



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