2. Juli 2013, Vorarlberg

Tunnelfahrt durch Pfändertunnel verteuert sich deutlich

Die sogenannte „Korridorvignette“ gibt es nicht mehr. Mit der Eröffnung der zweiten Röhre im Pfändertunnel ist dieses Pickerl nunmehr Geschichte. Laut ACE Auto Club Europa entfällt für Transitreisende in Richtung Schweiz und Italien damit zugleich eine preisgünstige Tunnelpassage, die bis zur Ausfahrt Hohenems auch die Nutzung der Österreichischen Autobahn A14 erlaubt hatte.

Anstelle der bisherigen Gebühr von zwei Euro für die einfache Tunnelfahrt, ist jetzt (vom 4. Juli 2013 an) mindestens eine 10-Tagesvignette zum Preis von 8,30 Euro fällig. „Die Vervierfachung der Transitgebühren auf einen Schlag ist ziemlich ärgerlich, vermutlich aber nicht mehr abzuwenden“, heißt es beim ACE. Verkehrsverlagerungen mit nachteiligen Folgen für die Anrainer könnten nicht ausgeschlossen werden.

Der Club verweist auf Befürchtungen der Anwohner des Bodensee-Ostufers. Diese sähen der Streichung der Korridorvignette mit Sorge entgegen, weil Mautflüchtige das Verkehrsaufkommen auf der städtischen Ausweichroute vermutlich deutlich erhöhen werden. Davon besonders betroffen wäre die durch grenznahen Einkaufs- und Touristenverkehr ohnehin schon stark belastete Stadt Bregenz. „Verkehrsinfarkte dort sind nicht auszuschließen“, so der ACE.

ACE: Besser gebührenpflichtige Tunnelpassage wählen
Der Club empfiehlt Transitreisenden angesichts der prekären Verkehrslage doch lieber in den sauren Apfel zu beißen und die Strecke durch den Tunnel zu wählen, selbst wenn dies mit höheren Gebühren für die Vignette verbunden ist. „Durch die zweite Röhre wird das Staurisiko erheblich sinken“. Eine Umfahrung des Tunnels durch Bregenz hingegen führt zu einem Zeitverlust von mindestens einer halben Stunde, prognostiziert der ACE.

Nach Angaben des Clubs wird es zum Jahreswechsel ein weiteres Mal zu einer Preiserhöhung kommen. Demnach wird die Gebühr für eine 10-Tages-Vignette von 2014 an auf 8,50 Euro steigen.

Bereits ab dem 20. Dezember 2013 soll auf der A12 zwischen Kiefersfelden und Kufstein-Süd die seit 1997 ausgesetzte Vignettenkontrolle wieder aufgenommen werden. Damit ist auch dieses nur wenige Kilometer lange Autobahnteilstück nicht nur pro forma vignettenpflichtig. Das bedeutet, dass beispielsweise Besucher der Tiroler Urlaubsgebiete, wie etwa der Kitzbüheler Alpen ebenfalls eine Vignette anbringen müssen. Auch dies sieht der ACE verkehrspolitisch kritisch. Die Stadt Kufstein wird dadurch vermutlich wieder stärker mit Durchgangsverkehr belastet, ebenso wie die Nachbargemeinden Kiefersfelden und das Örtchen Oberaudorf. (ACE)



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