3. Juli 2013, Vorarlberg

Unterwegs auf dem neuen Vorarlberger Rundwanderweg

Vor mir das Schweizer Tor. 2.139 Meter Höhe. Zwei mächtige Kuppeln aus Fels. Drüben auf der Schweizer Seite hat Beat Kammerlander mit seiner Silbergeier-Route Klettergeschichte geschrieben. Von der Lücke kommt mir eine aufgekratzt fröhliche Wandergruppe entgegen. Sie wollen zur Lindauer Hütte. Wir reden kurz über das Wetter. Über uns nur blauer Himmel. Ich tippe an mein Käppi und verabschiede mich. Der Lünersee wartet. Noch ein letzter Blick durchs Tor, dann überlasse ich mich wieder der Magie des Weges. Ich habe es nicht eilig.

Vorarlberg in Etappen
„Min Weag“ ist Vorarlberger Dialekt und bedeutet „Mein Weg“. Entwickelt wurde der neue Rundweg von Vorarlberg Tourismus in Zusammenarbeit mit heimischen und geprüften Bergführern, die die einzelnen Touren handverlesen aufbereitet haben. Derzeit sind es 31 Etappen. Startpunkt ist in Bregenz oder irgendwo auf der Strecke. Vom Rheintal über den Bregenzerwald zum Tannberg und von der Silvretta, über den Verwall und den Rätikon wieder zurück ans Ufer des Bodensees. Im Uhrzeiger- oder gegen den Uhrzeigersinn. Als Ganzes oder etappenweise. Ein Reigen an Möglichkeiten. Geschichten auf Schritt und Tritt.

Der Rundweg steht online auf der Website von Vorarlberg Tourismus zur Verfügung. Jede Einzeltour kann online ausgewählt, betrachtet und ausgedruckt werden. Ein besonders realistisches Feature sind die imposanten 3D-Animationen der Wanderrouten. Streckenverlauf, Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad, Höhenangaben, Routenbeschreibung, Wissenswertes, sowie Einkehrmöglichkeiten und Verkehrsverbindungen werden detailliert beschrieben. Bilder und Videos illustrieren die jeweilige Strecke. Zudem ist „Min Weag“ auch in der kostenlosen Vorarlberg App eingebunden. Über die nützliche Tourendatenbank für unterwegs sind zurzeit über 400 Wander- und über 90 Rad- und Mountainbike-Tipps abrufbar.

Natur und Kultur kompakt
„Min Weag“ bietet eine einzigartige Vielfalt auf engstem Raum, die Landschaft kann als Kunstwerk erlebt werden, Begegnungen mit Menschen, die in der Region verwurzelt sind und interessante Episoden erwarten die Wanderer. Zum Beispiel das Wirken der Bregenzerwälder Barockbaumeister oder der Aufstieg und Fall der Wälder Käsebarone. Im Rätikon, der Silvretta und dem Arlberggebiet belegen urgeschichtliche Funde, dass es schon damals einen regen Austausch über die Pässe gab. Und im Rheintal kann man sich auf Spurensuche nach jenen frühen Fabrikanten begeben, die, wie etwa John Sholto Douglass, die Erschließungsgeschichte unserer Berge wesentlich mitgeprägt haben.

Der Rundweg zeigt, dass sich Natur und Kultur auch jenseits von Kitsch entdecken lassen. In vielfältigen Naturzonen, die den Begriff Landpartie neu interpretieren. Dort, wo der Berg ruft (oder ein Hirt), die Wälder rauschen (oder ein Bach) und die Seen plätschern (oder ein SPA). (Vorarlberg Tourismus)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen

Themen: ,





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: