28. Januar 2015, Arlberg

Warth-Schröcken: „Pfarrer Müller Freeride Tour“

Schon 1894 pendelte der Warther Skipionier Pfarrer Müller im Tiefschnee zwischen Warth und Lech – ohne Lift. Heute können sich Powderfans auf die historischen Spuren des Warther Pfarrers auf der Ganztages-Tour „Pfarrer Müller Freeride Tour“ begeben und dabei die besten Freeride Hänge des Ski Arlberg Skigebiets erkunden. Das besondere daran: An bestimmten Punkten der Tour erzählen die local Guides der Region spannende Geschichten über den Warther Skipionier, der die ersten Ski an den Arlberg brachte, und gewähren Einblicke in die Walser Lebenskunst und Tradition in den Bergen. Die fünfstündige Freeride-Tour kostet 69 Euro pro Person wird jeden Freitag bis April 2015 angeboten.

Die geführte Tour startet am Steffisalp-Express in Warth. Anders als zu Pfarrers Zeiten geht es zunächst kräfteschonend mit dem Lift nach oben. Ab der Bergstation Wartherhorn führt die Route querfeldein in den Tiefschnee. Noch ein kurzer Check der Safety-Ausrüstung, schon folgt ein Aufstieg zum Karhorn-Sattel, der den freien Blick auf die Gemeinde Lech öffnet. Hier oben erzählt der Guide vom Warther Pfarrer Müller und seiner ersten Begegnung mit Skiern. Aus dem hohen Norden bestellte er sich ein Paar „Schwedische“ und übte zunächst bei Dunkelheit, um für seine ersten Versuche nicht ausgelacht zu werden. Heute sind Ski und Snowboard vom Arlberg nicht mehr wegzudenken. Es folgt die erste Abfahrt: 500 Höhenmeter durch jungfräulichen Pulverschnee liegen vor den Freeridern. Die Route führt hinüber ins Nachbarskigebiet Lech – vorbei an der historischen Walsersiedlung Bürstegg, die 1835 die höchstgelegene, ganzjährig bewohnte Streusiedlung Vorarlbergs war. Von Lech bringen die Bahnen die Gruppe auf 2.300 Meter auf den Mohnenfluhsattel. Hier überrascht ein atemraubender Blick auf mehrere hundert Gipfel entlang des Horizonts und die Tour-Teilnehmer können erahnen, wie unwegsam ein Fortkommen in dieser hochalpinen Region im späten 19. Jahrhundert gewesen sein musste. Denn: Aufgrund der Schneemengen waren die Gemeinden im Winter oft wochenlang von der Außenwelt abgeschnitten. Pfarrer Müller war der Erste, der den Vorteil darin sah, zwei Bretter zur Fortbewegung am schneereichen Hochtannberg zu nutzen. Ein weiterer Tour-Höhepunkt naht, der die Teilnehmer vor die Wahl stellt: Bei der sportlichen Variante stehen über 1.000 Höhenmeter Abfahrt an – vom Dach des Bregenzerwaldes, wo die Bregenzerach entspringt und die Braunarl als höchster Gipfel der Region thront, geht es über traumhafte Tiefschneefelder und eine Steilrinne zurück nach Warth-Schröcken. Über die Felle Alpe führt die Tour ins Ortszentrum von Schröcken. Von dort geht es per Shuttlebus zurück nach Warth. Wer die komfortablere Möglichkeit wählt, nimmt ab Lech den neuen Auenfeldjet zurück ins Skigebiet Warth-Schröcken.

Die Tour kann bei den Skischulen in Warth und Schröcken gebucht werden. (TV Warth-Schröcken)



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