6. Juli 2018, Slowakei, Tschechien

Historischer Zug durch Tschechien und die Slowakei

Anlässlich des 100. Jahrestags der Gründung der Tschechoslowakei fährt bis Ende August 2018 ein historischer Zug durch Tschechien und die Slowakei. Mit einigen der von einer Dampflok gezogenen Waggons reisten einst die Präsidenten des jungen Staates. Es wird die letzte Fahrt der historischen Wagen sein, bevor sie im neu entstehenden Prager Museum der Eisenbahn und Elektrotechnik ihren Ruhesitz finden.

Der Sonderzug wurde von den Bahngesellschaften Tschechiens und der Slowakei gemeinsam mit dem Staatlichen Technikmuseum Prag (NTM) auf die Schiene gebracht.Gestartet ist er bereits Ende Juni in der tschechischen Hauptstadt Prag. Zu den Stationen der zweimonatigen Reise gehören neben Brünn und Bratislava auch kleinere Städte wie Olomouc (Olmütz) oder Plzeň(Pilsen). Zum Abschluss der Fahrt wird er vom 28. August bis zum 3. September präsentiert.

Bis heute erhalten blieben insgesamt fünf Salonwagen, die einst den tschechoslowakischen Präsidenten dienten. Drei davon sind noch fahrtauglich und können zusammen mit weiteren Wagen während der Bahnhalte besichtigt werden. Der Salonwagen Aza 86 wurde 1909 für den Thronfolger Franz Ferdinand d’Este fertiggestellt. Er diente nach Ausrufung der Republik dem ersten Präsidenten, Tomáš Garrigue Masaryk,als exklusiver Waggon. Zum 80. Geburtstag erhielt Masaryk 1930 zudem den Wagen Aza 80, der ebenfalls angehängt ist. Ein weiterer Präsidentenwaggon, der Salon 001, wurde 1968 in der damaligen DDR gefertigt. Zu dem historischen Sonderzug gehört auch der restaurierte Panzerwagen CA 4-5086 von 1931, in dem Besucher eine Ausstellung über die Eisenbahnreisen der Präsidenten besichtigen können. Gezogen werden die Waggons von einer charakteristischen Dampflok, die früher aufgrund ihrer grünen Farbgebung liebevoll Laubfrosch genannt wurde.

Zum Abschluss können Besucher weitere historische Waggons auf dem Prager Masaryk-Bahnhof erleben. Dazu gehört der älteste erhaltene Salonwagen aus Zeiten der k.u.k.-Monarchie. Der Speisewagen von Kaiser Franz Josef I. rollte erstmals 1891 über die Schienen des Großreiches. Er war auch Teil des Zuges, mit dem die kaiserliche Familie nach der Abschaffung der Monarchie 1918 ins schweizerische Exil gebracht wurde. Von 1906 stammt der Privatwaggon des Barons Rothschild, der nach dessen Tod in Staatsbesitz gelangte. Auf Prags ältestem Bahnhof entsteht ein Museum der Eisenbahn und Elektrotechnik als neue Filiale des Technikmuseums NMT. Von den derzeit über 130 im nordböhmischen Chomutov (Komotau) ausgestellten Schienenfahrzeugen sollen über 50 dort dauerhaft ausgestellt werden. (FVA Tschechien)



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