24. April 2008, Flughäfen Berlin

Rundfahrt über die Baustelle des BBI

Kein deutscher Luftverkehrsstandort entwickelt sich derzeit mit einer solchen Dynamik wie Berlin: Die innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof werden geschlossen. Am Berliner Stadtrand entsteht seit eineinhalb Jahren der neue Hauptstadt-Airport BBI. Die Dimensionen des Bauprojekts sind gewaltig: 2.000 Fußballfelder groß, zwei Milliarden Euro Investitionssumme, Tausende neue Arbeitsplätze. Keine Frage: Der BBI ist das wichtigste Zukunftsprojekt der deutschen Hauptstadtregion. Ab November 2011 wird mit der Bündelung des Verkehrs auf dem BBI die künstliche Zersplitterung des hauptstädtischen Luftverkehrs überwunden.

Der Bau des BBI in der Übersicht:

* Schönefeld rückt an die City: die Autobahn A113neu
Seit Dezember 2007 wird das letzte 700 Meter lange Stück der Flughafenautobahn A113neu gebaut. Eröffnungstermin: 23. Mai 2008. Dann werden die Berliner Stadtautobahn A111 und die A113neu bei Waltersdorf/Schönefelder Kreuz zusammengeführt. Damit rückt der heutige Flughafen Schönefeld näher an die Berliner City heran. Die Fahrtzeit vom Kudamm nach Schönefeld verkürzt sich von 32 auf 25 Minuten. Gleichzeitig wird mit dem Lückenschluss der BBI ab 2011 optimal an das Autobahnnetz angebunden.

* Berlins größter Gewerbepark:der BBI Business Park Berlin
Am Nord-Ost-Rand des Flughafens Schönefeld entsteht derzeit der größte Gewerbepark der Hauptstadt: der BBI Business Park Berlin. Auf einer Fläche von 109 Hektar stehen Investoren hier Büro-, Logistik-, Gewerbe- und Industrieflächen zur Verfügung. Bei der Flächenvermarktung haben die Berliner Flughäfen bereits zwei große Erfolge verzeichnen können. Im Januar 2008 wurde eine 37,9 Hektar große Fläche an den britischen Gewerbeparkbetreiber SEGRO verkauft. Außerdem haben die Berliner Flughäfen im Februar eine 17.000 m² große Fläche an die ANH Hausbesitz GmbH & Co.KG aus dem Sauerland verkauft. Mitte 2008 wird der erste Erschließungsabschnitt realisiert. Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits.

* Bundesstraße und Autobahn: Optimale Verkehrsanbindung für den BBI
Über den eigenen Autobahn- und Bundestrassenanschluss ist der BBI bestens mit Berlin, Ost- und Norddeutschland sowie Westpolen verbunden. Die künftige Verkehrsanbindung des BBI ist bereits heute in Umrissen erkennbar: Derzeit werden die ersten Brückenbauwerke des Verteilerknotens und des Zubringers zur A113neu, der vorbereitende Erdbau für weitere Ingenieurbauwerke sowie Arbeiten an den künftigen Straßenachsen ausgeführt. Außerdem haben die Gründungsarbeiten und die Stützenherstellung für Bauwerke der ca. 470 Meter langen und ca. 50 Meter breiten Terminalvorfahrt begonnen.

* Alles aus einer Hand: das zentrale Betonwerk
Das modernste Betonwerk Europas steht unmittelbar an der BBI-Baustelle und verfügt über eine eigene Schienenanbindung. Bis zur Eröffnung des BBI werden dort 3,4 Millionen Tonnen Beton hergestellt. Zurzeit sind drei Anlagen mit insgesamt 660 m³ Mischleistung pro Stunde installiert – das entspricht 75 Prozent der geplanten maximalen Mischleistung. Täglich werden 1.500 m³ Beton ausgeliefert. Dafür werden ein Zug Zement und zwei Züge mit Zuschlagstoffen benötigt. Für die geplante Spitzenzeit auf der BBI-Baustelle wird eine vierte Mischanlage aufgebaut, so dass Tagesmengen bis zu 6.000 m³ Beton ausgeliefert werden können.

* Premiumlage auf dem BBI: Tempelhofer GAT-Verkehre ziehen nach Schönefeld
Ende Oktober 2008 steht mit der Schließung des Flughafens Tempelhof der erste Schritt bei der Konzentration des hauptstädtischen Flugverkehrs am Standort Schönefeld/BBI an. Während die Linienverkehre nach Tegel umziehen wird die General Aviation künftig in Schönefeld untergebracht sein. Die Berliner Flughäfen investieren 7,5 Millionen Euro in die Erweiterung der bestehenden GAT-Anlagen. Hierfür wird ein zweistöckiges Bürogebäude (Größe: 63 x 13 m, Nutzfläche: 1.000 m²) gebaut, das bestehende GAT-Terminal erweitert und ein neuer Hangar (Größe: 90 x 32 m, Nutzfläche: 2.800 m²) errichtet.

* Beste Aussichten für alle: BBI-Infotower ab Juni öffentlich zugänglich
Der BBI-Infotower befindet sich im Zentrum des neuen Hauptstadt-Airports, in unmittelbarer Nähe des zukünftigen Terminals und damit mitten im Baugeschehen. Seit November 2007 haben über 25.000 Besucher die Möglichkeit genutzt, vom Aussichtsturm die BBI-Baustelle zu überblicken. Ab Ende Mai 2008 bietet der Besucherpavillon neben dem BBI-Infotower eine Ausstellung mit Informationen rund um den BBI. Nach der ILA 2008 wird der Aussichtsturm öffentlich zugänglich – der Eintritt beträgt dann 2 Euro, ermäßigt 1 Euro.

* Die Region profitiert: 742 Millionen Euro für die Region
Das Mittelstandskonzept der Berliner Flughäfen für die Vergabe der BBI-Bauaufträge bewährt sich: Bis Ende März 2008 haben die Berliner Flughäfen 256 Aufträge mit einem Gesamtvolumen von 866 Millionen Euro vergeben. Davon gingen 209 Aufträge mit einem Volumen von 742 Millionen Euro an Unternehmen in Berlin und Brandenburg. Das heißt: 86 Prozent des Auftragsvolumens landeten in der Region Berlin-Brandenburg.

* Strenge Kontrollen: aktive Prävention von Schwarzarbeit
Die BBI-Baustelle ist derzeit die größte Flughafen-Baustelle Europas. Durch ein ganzes Maßnahmenbündel versuchen die Berliner Flughäfen aktiv, Schwarzarbeit auf der Baustelle einzudämmen. Die gesamte Baustelle gilt als nicht öffentlicher Bereich und ist daher mit einem derzeit elf Kilometer langen Bauzaun abgegrenzt. Die Einfahrten sind durch Tor- und Schrankenanlagen gesichert. Die Überwachung erfolgt komplett computergesteuert. Für den Zugang zur Baustelle sind personalisierte Baustellenausweise mit Lichtbild erforderlich. Zugang zur Baustelle erhalten nur sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Diese Regelung gilt auch für alle Baufirmen und deren Subunternehmer.

* 4.000 Meter lang: die neue südliche Start- und Landebahn des BBI
Auch wenn das BBI-Gelände bretteben erscheint: Die genaue Modellierung des künftigen BBI-Betriebsgeländes ist eine entscheidende Voraussetzung für die weiteren Bauarbeiten. Bis zu fünf Meter hohe Hügel werden derzeit abgetragen und Bodenvertiefungen ausgeglichen. Desweiteren werden Pumpwerke, Kanäle und Leitungen für die Ver- und Entsorgung des BBI gebaut. Der Verlauf der künftigen neuen südlichen Start- und Landebahn ist heute bereits deutlich erkennbar.

* Hügel neben Hügel: das Erdmassenmanagement für den BBI
Seit September 2007 hat die BBI-Baustelle zwei eigene Bodenzwischenlager. Der abgetragene Boden wird in sogenannten Oberbodenmieten und Mineralbodenmieten unterteilt. Zurzeit beträgt die Auslastung des Bodenzwischenlagers 44 Prozent Oberboden und 50 Prozent Mineralboden.

* Die Decke wird gegossen: der BBI-Bahnhof nimmt Gestalt an
Der 470 Meter lange und 60 Meter breite BBI-Bahnhof nimmt Gestalt an: Er bildet das Fundament für das BBI-Terminal, ruht auf 236 bis zu 20 Meter langen Betonpfählen und verfügt über zwei Bahnsteige für Regional- und Fernverkehr sowie einen S-Bahnsteig. Die Bauarbeiten am unterirdischen Bahnhofs-Rohbau sind in vollem Gange. Die Sohlen, Wände und Stützen des sechsgleisigen Bahnhofs sind fertiggestellt. Die Arbeiten am ersten 185 Meter langen Teilabschnitt des Rohbaus werden bereits zur Jahresmitte abgeschlossen, damit der Bau des BBI-Terminals termingerecht beginnen kann. Am heutigen Mittwoch wird das vierte von insgesamt neun Deckenfeldern für den ersten Bauabschnitt des Bahnhofs betoniert. (Flughafen berlin-Schönefeld GmbH)



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