Das Wunderland im Freudentaumel

Erst das Matterhorn, nun der Michel! Der schwarz-rot-goldenen Euphoriewelle scheint nichts heilig. Nach dem gestrigen Sieg über die Türkei, ist ganz Hamburg vom Fußballwahn befallen zu sein. Zumindest im Hamburger Miniatur Wunderland. In einer Nacht- und Nebelaktion haben hunderte freudentrunkene Fans die Hamburger Hauptkirche St. Michaelis in Schwarz-Rot-Gold verhüllt. Offensichtlich hoffen die kleinen Fans für das Finale auf göttlichen Beistand. „Uns schien die St. Michaelis-Kirche in Hamburger besonders geeignet, aufgrund der Rolle des Erzengels Michael als Schutzpatron Deutschlands. Denn Schutz und Beistand werden wir im Finale brauchen“, erklärte der erstaunlich geschichtsfeste Fußballfan Eric Rippdeck.

Aber nicht nur in Hamburg hat die Euphorie Spuren hinterlassen. In den letzten Wochen haben die Modellbauer ihre Fußballbegeisterung an vielen Stellen der größten Modelleisenbahnanlage der Welt ausgelebt. Nach jedem Spiel wurden neue Details auf der Anlage platziert. Am Anfang wurde vor allem der Österreich- und Schweizabschnitt umdekoriert. „Wir haben versucht alle teilnehmenden Teams zu repräsentieren. In unserem Team arbeiten Menschen aus 16 Nationen. So sind viele authentische, aber auch witzige Szenen zu den jeweiligen Teams entstanden. Seit gestern schauen wir alle aber nur noch durch die schwarz-rot-goldene Brille“, erzählt Wunderland Gründer Frederik Braun fröhlich.

Neben der ganzen schwarz-rot-goldenen Euphorie sind aber auch andere Werte und Bilder eingeflossen. „Wir fanden es schön und überraschend gestern die Schlagzeilen von Hürriyet und Milliyet zu lesen und hoffen dass dieses Spiel auch Anlass für eine noch tiefere und verständnisvollere Deutsch-Türkische Freundschaft sein kann. Mal schauen, ob wir dieses Thema auch auf der Anlage aufgreifen können“, ergänzt Frederik Braun.

Insgesamt sind mittlerweile weit über 2.000 Arbeitsstunden in die Umgestaltung der Anlage geflossen und tausende Minifans in die Schweiz gepilgert. Das Team und die Macher hoffen, dass am Sonntag noch einmal Arbeit auf sie zukommt. „Wir haben vor ein paar Wochen versprochen, dass wir ein Deutschlandtrikot über den Gipfel des Matterhorns ziehen werden, wenn Deutschland Europameister wird. Wir hoffen innig, dass wir uns daran halten müssen“, sagt Chefmodellbauer Gerhard Dauscher wohl wissend. (Miniatur Wunderland)



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