28. Juni 2009, Montenegro

Kloster Ostrog, orthodoxes Zentrum Montenegros

Steile Serpentinen, enge Streckenab­schnitte und geschotterte Straßen – der Weg zum Kloster Ostrog, Montenegros berühmtestem sakralen Gebäude, ist bereits ein Erlebnis für sich. Jahr für Jahr überwinden tausende Besucher und Gläubige den Weg hinauf in 900 Meter Höhe.

Für Urlauber des kleinen Landes lohnt sich der Besuch dieses bedeutenden Klosters allemal. Das nur 30 Kilometer nördlich von Podgorica gelegene Bauwerk ist eines der wichtigsten Zentren der orthodoxen Kirche in Montenegro und zählt zu den am meisten besuchten Wallfahrtsorten auf dem Balkan. Seine außergewöhnliche, im 17. Jahrhundert vom Bischof Vasilije Ostroski errichtete Architektur beeindruckt alle Besucher: Das Kloster wurde in einer großen Höhle errichtet, die sich am Fuße einer senkrechten Felswand befindet. Die Fassade mit einem fünf Stockwerke hohen Glockenturm schließt die Höhle nach außen ab.

Für die meisten Montenegriner hat das Felsenkloster eine große religiöse Bedeutung und wird wie ein Heiligtum verehrt. Gläubige aus allen Teilen der Welt – ganz gleich ob orthodox, katholisch oder muslimisch – zieht es an den geradezu mystischen Ort und zu den Gebeinen des Heiligen Vasilije, die in einem offenen, steinernen Sarg in einer höhlenartigen Gruft liegen. Fresken, Ikonenbilder und Kerzenlicht an den Wänden des niedrigen Raumes sorgen für eine feierlich-religiöse Atmosphäre. Die sterblichen Überreste des Heiligen haben den Status einer Reliquie und sollen seit dessen Tod zahlreiche Wunder hervorgebracht haben.

Bis zum Jahr 1951 verbarg sich eine weitere und vor allem eine der bedeutendsten Reliquien der Christenheit im Kloster Ostrog: Die Ikone der Madonna von Philermos. Der Legende nach wurde das Bild der Mutter Gottes im 12. Jahrhundert vom Evangelisten Lukas selbst gemalt. Die Ikone, geschmückt mit goldenem Rahmen und insgesamt 270 wertvollen Diamanten und Juwelen, fand aus Jerusalem über viele Umwege ihren Platz im Kloster Ostrog. Heute besichtigen Urlauber die Reliquie in der speziell eingerichteten blauen Kapelle in den Räumlichkeiten des Nationalmuseums in Cetinje. (NTO Montenegro)



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