10. Juli 2009, Oregon

Auf der Panoramastraße durch den „Hells Canyon“

Volltanken lassen – man darf in Oregon nicht selbst tanken – sollte man auf jeden Fall am Ende der Strecke in Baker City, denn außerhalb gibt es nur wenige Tankstellen. In Baker City beginnt auch gleich eine weitere Panoramastraße, der „Hells Canyon Scenic Byway“, für den man acht Stunden Fahrtzeit einplanen sollte.

Baker City, das heute knapp 10.000 Einwohner zählt, galt Ende des 19. Jahrhunderts als Königin unter den Goldminenstädten. Viele, die auf dem Oregon Trail nach Westen kamen, blieben in dieser Gegend, um nach Gold zu schürfen. An diese Zeiten erinnert ein rund 2,2 kg schwerer Goldklumpen, den ein gewisser George Armstrong 1913 hier fand und den man in der U.S. Bank an der Main Street besichtigen kann. Nachdem die Minen ausgebeutet waren, drohte auch Baker City das Geisterstadtschicksal vieler ähnlicher Siedlungen, doch die Ankunft der Eisenbahn brachte die Rettung. Deshalb findet man auch heute noch gut erhaltene viktorianische Architektur in der Innenstadt, zum Beispiel in Form des Geiser Grand Hotel.

Die 335 km lange Panoramastraße zum Hells Canyon beginnt und endet an der I 84 und führt rund um die Wallowa Mountains, die aus Basalt und Granit entstanden und ein wenig an die Schweizer Alpen erinnern. Nahe der Grenze zum Nachbarstaat Idaho passiert man dann einen Teil des Hells Canyon, eine vom Snake River gebildete, sehr eindrucksvolle Schlucht. Sie ist insgesamt 200 km lang und mit einer Maximaltiefe von 2.400 Metern tatsächlich die tiefste Schlucht Nordamerikas. Die 2.640 km² große „Hells Canyon National Recreation Area“ wurde 1975 als Erholungsgebiet ausgewiesen. Zum Aussichtspunkt „Hells Canyon Overlook“ muss man in eine kleine Stichstraße abbiegen und genießt dann aus 1.650 m Höhe einen einzigartigen Ausblick auf McGraw Creek, Hells Canyon und die Seven Devils Mountains.

Bootstouren durch die Höllenschlucht bietet der Veranstalter Hells Canyon Adventures (HellsCanyonAdventures.com) von Mitte Mai bis Mitte September an. Tagestouren mit dem Wildwasserschlauchboot führen über eine Strecke von rund 63 km Länge. Um teilnehmen zu können, müssen Kinder im Sommer mindestens acht und im Frühjahr (wenn das Wasser schneller fließt) mindestens zwölf Jahre alt sein, denn die Fahrt führt teilweise durch Stromschnellen mit Schwierigkeitsgrad IV. Wem das zu gewagt erscheint oder wer mit kleinen Kindern reist, findet beim gleichen Veranstalter als Alternative auch Halbtagsausflüge mit dem „Jet Boat“.

Ein Wildwasserabenteuer, das auch für Kinder geeignet ist, erwartet Urlauber auf dem Wallowa River, der einige Kilometer östlich des Hells Canyon fließt: Mit dem Schlauchboot oder Kajak geht es zunächst von Minam aus über 16 Flusskilometer, deren Stromschnellen der Schwierigkeitsgrade I und II angehören und die wild genug sind, um Kinder in Aufregung zu versetzen, aber nicht so gefährlich, dass sich die Eltern sorgen müssten, bis zur Mündung des Wallowa in den Grande Ronde River. Am Zielpunkt werden die Boote auf den „Eagle Cap Excursion Train“ (EagleCapTrain.com), eine historische Eisenbahn, verladen und zusammen mit den Passagieren zurück zum Ausgangspunkt gebracht. Während der Zugfahrt kann man den Fluss noch einmal von oben sehen. Weitere Informationen zu diesen Angeboten findet man unter WindingWatersRafting.com/grande_day.php. (Oregon Tourism Commission)



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