25. Juli 2009, Lenggries

Erlebnis: Lenggrieser Wanderwochen

Auf dem Geierstein geht es noch wild zu: Bizarre Felsen sprenkeln den schroffen Gipfel, uralte Bäume ragen an den Flanken des 1520 Meter hohen Hünen in den Himmel und auf den Bergwiesen blühen Blumenteppiche in unterschiedlichsten Farben. Mit ein bisschen Glück hat man den Geierstein auch bei schönem Wetter nahezu für sich alleine. „Der Berg zählt eher zu den Geheimtipps“, sagt Wanderführer Jakob Ertl. Während der Lenggrieser Wanderwochen vom 27. September bis 9. Oktober 2009 erklimmen Wanderer den Berg sogar auf einer kostenlosen, geführten Tour.

Jeden Tag können Urlauber in den zwei Wochen die Wanderstiefel schnüren und sich durch die wilde Berglandschaft des Isarwinkels leiten lassen. „Die Natur rund um Lenggries bietet eine der abwechslungsreichsten Wanderregionen überhaupt“, sagt Jakob Ertl. Immerhin schlängeln sich rund 140 Kilometer Wanderwege durch Deutschlands größte Gemeinde, die sich auf 242 Quadratkilometern erstreckt und als „Tor zum Karwendel“ im Süden sogar bis zu den mächtigen Hängen des Gebirges reicht. Höchster Berg ist der 2106 Meter hohe Schafreuter, der während der Wanderwochen ebenfalls angesteuert wird und an dessen Flanke die abgeschiedene Tölzer Hütte zur Pause mit Panorama lädt.

Die Region bietet aber nicht nur anspruchsvolle Bergtouren, sondern reizvolle Fußmärsche für alle Facetten, darunter auch leichte Routen entlang der Isar oder auf bewirtschaftete Almen. Jakob Ertl, der seit über 15 Jahren Urlauber zu den schönsten Flecken führt und dabei allerhand Interessantes über Land, Leute, Flora und Fauna zu berichten weiß, schätzt vor allem die Weitläufigkeit seines heimatlichen Wanderterrains.

Eines seiner Lieblingsziele, die urige Aueralm (1299 Meter), nehmen die Aktiven auch während der Wanderwochen ins Visier. Nach einem rund dreistündigen Marsch durch das wildromantische Hirschbachtal, das der quirlige Gebirgsbach in ein urwüchsiges Naturschauspiel verwandelt hat, erreicht man die ganzjährig bewirtschaftete Almhütte.

Während der Ausflug auf die Aueralm zur eher leichten Kategorie zählt und vor allem Genusswanderer in ihren Bann zieht, wagen Trittsichere und Schwindelfreie von Lenggries aus den Sturm auf die drei Kampen. Nach rund sechs Stunden hat man vier Gipfel auf einen Streich erklommen: Ochsen-, Auer-, Spitzkamp und den Seekargipfel, wo man etwas unterhalb des Gipfelkreuzes in der urigen Lenggrieser Hütte einkehren kann. Während der Wanderwochen nähert man sich dem Spitzen-Ensemble, das wie ein felsiges Bollwerk von 1594 bis 1607 Meter in den oberbayerischen Himmel ragt und Gämsen, Rotwild und seltene Alpenpflanzen beheimatet, auf gemächlicheren Pfaden, die jedermann problemlos meistern kann, ohne auf die einzigartigen Naturerlebnisse verzichten zu müssen.

Außergewöhnliche Ausblicke und zehn urige Hütten warten auch auf dem Lenggrieser Hausberg Brauneck (1556 Meter). Zu den schönsten Lenggrieser Wanderjuwelen überhaupt zählt hier der Höhenweg, den viele zu ihrer absoluten Lieblingstour erklärt haben. Die grandiose Gratwanderung, für die etwas Trittsicherheit und rund drei Stunden Zeit erforderlich sind, führt von der Bergstation aus über einen Rundweg zu den schönsten Aussichtspunkten. Bei gutem Wetter blickt man über den Starnberger See bis nach München, wo man am Horizont sogar die Allianz-Arena erspäht. Gen Süden türmen sich die imposanten Gipfel des Karwendels und im Westen die des Wettersteingebirges, über denen majestätisch Deutschlands höchster Berg, die Zugspitze (2962 Meter), thront. Unterwegs lädt mit der idyllischen Stie-Alm eine Hütte zur Einkehr, in der man sogar eine Schaukäserei besichtigen kann. (Lenggries)



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