19. Oktober 2009, Deutsche Bahn, Deutschland

Metronom führt Alkoholverbot in Zügen ein –folgt die Deutsche Bahn?

Ab dem 15. November führt die private Zuggesellschaft Metronom ein generelles Alkoholverbot auf ihrem Streckennetz in Norddeutschland ein. Grund sind der zunehmende Vandalismus und Pöbeleien durch alkoholisierte Reisende. Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert eine Abschaffung des Alkoholverkaufs an Bahnhöfen und ein Verbot alkoholischer Getränke auch in den Zügen der Deutschen Bahn. Dort steht man dem Thema generell offen gegenüber.

Die Deutsche Bahn prüfe nach Aussagen einer Unternehmenssprecherin die Einführung eines Alkoholverbots mit den einzelnen Verkehrsverbünden. Zu oft kam es in der Vergangenheit im Vorfeld von Massenveranstaltungen zu Sachbeschädigung und Belästigungen von Fahrgästen. Besonders im Vorfeld von Fußballspielen stellt die Polizei eine zunehmende Gewaltbereitschaft anreisender, alkoholisierter Fans fest. Auch in den Abendstunden der Wochenenden, wenn Jugendliche den öffentlichen Nahverkehr für den Weg zur Diskothek nutzen, gehört Vandalismus inzwischen zum Alltag.

Probleme könnte es allerdings bei der Umsetzung des Alkoholverbotes in den Zügen geben. Für die Kontrolle der Einhaltung der neuen Regelung wäre zusätzliches Sicherheitspersonal von Nöten. In Verkehrsverbünden, in denen bereits ein Trinkverbot herrscht, ist dies darüber hinaus vielen Fahrgästen gar nicht bekannt. Die Regelung betrifft aber alle Reisenden, vom feierfreudigen Kegelverein bis hin zum Geschäftsmann, der einen anstrengenden Tag mit einem Feierabendbier beschließt. Zudem laufen die Bestimmungen mit den Bemühungen konträr, alkoholisierte Personen aus dem Individualverkehr fern zu halten. Es bleibt spannend abzuwarten, wie die Bahn beim Thema Alkoholverbot den Balanceakt zwischen persönlichen Fahrgastinteressen und allgemeinen Sicherheits- und Sachinteressen meistern wird. (RNO)



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