8. Januar 2010, Wien

Eintauchen in die Tradition der Manner-Schnitte

Eine Packung Manner-Schnitten isst man am besten zu zweit: Jeder bekommt eine Reihe zu fünf Stück. Zu dritt wird das Teilen schwierig, allein ist die Packung aber auch problemlos zu bewältigen. Mit den Waffel-Haselnuss-Schnitten des Wiener Traditionsunternehmens wird man hierzulande quasi großgezogen. Sie gehören zu jedem Ausflug und zu jedem Besuch bei der Oma, sie sind ein beliebtes Mitbringsel und Teil der österreichischen Genussidentität.

Seit über 110 Jahren wird die Manner-Schnitte nahezu unverändert hergestellt. Ihre Geburtsstunde schlug 1898, als so genannte „Neapolitaner Schnitte“ (die Haselnüsse kamen damals aus der Gegend um Neapel): fünf Lagen hauchdünne Waffeln und vier Lagen süße Haselnusscreme im mundgerechten Format von 49 x 17 x 17 Millimeter. Anfangs wurden die Schnitten lose verkauft, seit den 1960er-Jahren kommen sie zu zehn Stück klimadicht verpackt samt praktischem Aufreißfaden in den Handel.

Erfunden hat die Manner-Schnitte der Gründervater des Unternehmens Josef Manner. Der gelernte Kaufmann eröffnete 1890 am Stephansplatz im Herzen von Wien ein kleines Schokoladen-Geschäft. Bald stellte er eigene Schokoladen her, das Fabriksgebäude im 17. Bezirk ist auch heute noch Stammsitz des Unternehmens, das seine Produkte in 50 Länder weltweit exportiert. Neben den berühmten Schnitten werden unter anderem Lebkuchen, Biskotten, Schokoladen und Pralinen erzeugt.

Dem Stephansdom blieb Manner treu: Von Anfang an gehört das Wiener Wahrzeichen zum Firmenlogo, ebenso wie die rosa Verpackung und der herrlich altmodische Schriftzug. Heute gibt es einen „Flagship-Store“ am Stephansplatz, wo nicht nur Süßigkeiten, sondern auch witzige Accessoires wie T-Shirts und Taschen im Manner-Design verkauft werden. Und als Dank an den „Steffl“ übernimmt die Firma die Lohnkosten für einen der Steinmetze des Doms.

Info: www.manner.com. (wien tourismus)



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