8. Februar 2010, Deutschland

Deutschlandtourismus hält Wirtschaftskrise stand

Der Deutschlandtourismus hat der Finanz- und Wirtschaftskrise standgehalten. Obwohl Branchenvertreter zu Jahresbeginn 2009 mit erheblichen Einbußen rechneten, fällt die Bilanz für das vergangene Jahr positiv aus: Im Rahmen der heutigen Pressekonferenz der Messe Reisen Hamburg 2010 gab der Deutsche Tourismusverband e.V. (DTV) bekannt, dass das Rekordergebnis aus 2008 mit 347,4 Millionen Gästeübernachtungen zwischen Januar und November 2009 nahezu wiederholt werden konnte. Im Vorjahr waren laut Statistischem Bundesamt im selben Zeitraum 348,2 Millionen Übernachtungen getätigt worden.

„Angesichts der Prognosen zum Jahresbeginn, der Sorge vor den Auswirkungen Schweinegrippe und der teils dramatischen touristischen Rückgänge weltweit ist das Ergebnis ein großer Erfolg für unser Reiseland“, so DTV-Präsident Reinhard Meyer. „Schließlich war 2008 das Rekordjahr schlechthin im Deutschlandtourismus.“ Laut UN-Welttourismus-Organisation sank die Zahl der Reisenden 2009 im Vergleich zum Vorjahr dagegen weltweit um vier Prozent.

Auch der Deutschlandtourismus bekam manche Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise zu spüren. Dies betraf 2009 vor allem den wichtigen Bereich der Geschäftsreisen sowie den Tagestourismus. Hier gingen die Buchungen zum Teil deutlich zurück. Ebenso nahm die Zahl ausländischer Gäste in Deutschland im vergangenen Jahr ab. Allerdings kompensierte eine überdurchschnittliche Zunahme der privaten Urlaubsreisen der Deutschen im eigenen Land diese Einbußen. Insbesondere Camping und Caravaning zählten 2009 zu den beliebtesten Urlaubsformen. Das Statistische Bundesamt rechnet in diesem Bereich bis zum Jahresende mit einem Zuwachs von 9 Prozent bei den Übernachtungen im Vergleich zu 2008. Die Übernachtungszahlen in der Hotellerie gingen dagegen um 0,4 Prozent zurück. Auch regional gab es 2009 Unterschiede in Deutschland: Während der Süden Deutschlands bei den Übernachtungszahlen leichte Einbußen hinnehmen musste, lagen die Zahlen im gesamten Norden (Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein) zum Teil deutlich höher als im Rekordjahr 2008.

Optimismus für 2010: Deutsche Regionen bieten viel Abwechslung
Für 2010 stehen laut Meyer die Chancen für den Deutschlandtourismus gut, den Erfolg fortzusetzen. Da sich die allgemeine wirtschaftliche Lage stetig erhole, werde auch die Urlaubslust weiter steigen. Diese Tendenz belegt auch die neueste Studie der GfK-Marktforscher aus Nürnberg: Demnach planen 2010 nur noch 4 Prozent der Deutschen, ganz auf ihren Urlaub zu verzichten. 2009 waren es noch 10 Prozent. „Zudem wird in der Regel am Urlaub zuletzt gespart, da die Deutschen das Gefühl von Erholung untrennbar mit Reisen verbinden“, sagte Meyer.

Dass sich der Deutschlandtourismus in der Krise so gut behauptet hat, führt Meyer auf die Stärke der Urlaubsregionen zurück. Diese hätten bewiesen, wie man in schwierigen Zeiten erfolgreich sein kann: durch Qualität und immer wieder neue Ideen. Die Reisen Hamburg bietet dank der breit gefächerten Präsentation deutscher Regionen einen Überblick über die Erlebnisvielfalt für einen Urlaub in Deutschland. „Als größte Tourismus- und Caravaning Messe des Nordens ist die Reisen Hamburg ein sehr geeignetes Forum, um die Urlaubslust der Deutschen für 2010 weiter zu beflügeln.“

Voraussetzungen für stabile Entwicklung im Jahr 2010
Trotz des herrschenden Optimismus für das kommende Jahr, fordert der DTV, die kontinuierliche Stärkung der deutschen Tourismusbranche nicht aus den Augen zu lassen. „Deutschland ist auf dem besten Weg, das Land mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis in Europa zu werden – das verlangt die Unterstützung aller, besonders aber die der Politik“, so Meyer. Dafür sind insbesondere Investitionen auch in Qualität, Service und in die Infrastruktur von Nöten. Außerdem muss die Branche Produkte bieten, die den Nerv der Zeit treffen und sich wandelnde Kundenwünsche berücksichtigen. Nur so könne man den Gästen klar machen: „Wer in die Heimat reist, liegt nicht nur im Trend, sondern macht die deutsche Wirtschaft stark“, bilanzierte Meyer. (DTV)



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