12. Februar 2010, Aragonien

Reise zum Grab der Liebenden in Teruel

Der perfekte Tag, um die aragonesische Provinzhauptstadt Teruel zu besuchen, wäre der Valentinstag, der Tag der Liebenden. Denn dort befindet sich das Grab der Liebenden von Teruel: zwei junge Menschen, die für ihre Liebe ihr Leben gaben.

In einer Seitenkapelle der San Pedro Kirche aus dem 12. Jahrhundert ruhen die sterblichen Überreste des Liebespaares Diego de Marcila und Isabel de Segura im „Mausoleum der Liebenden“. Der Überlieferung nach wollte der Vater von Isabel der Hochzeit der beiden so lange nicht zustimmen, bis der junge Mann zu Vermögen gekommen sei, wofür er ihm eine Frist von fünf Jahren gewährte. Nach Ablauf dieser Zeit wurde das Mädchen gezwungen, einen vornehmen Herrn des Orts zu heiraten, doch Diego kehrte am selben Tag der Hochzeit seiner Geliebten zurück und fiel tot um, als er der furchtbaren Nachricht gewahr wurde. Bei seinem Begräbnis erschien eine verschleierte Frau, um den Leichnam zu küssen, die just in diesem Augenblick starb. Natürlich war es Isabel. Heute ruhen ihre Mumien Hand in Hand in dem von Juan de Avalós gestalteten Mausoleum neben der Kirche und dem Turm San Pedro, die Teil des von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten Mudejarkomplexes von Teruel sind.

Jedes Jahr im Februar gedenkt Teruel ihrer berühmten Legende mit einer volkstümlichen Darstellung der Vermählung von Isabel de Segura. An der grandiosen Inszenierung dieses mittelalterlichen Liebesdramas an verschiedenen Orten der Stadt nehmen mehr als fünfzehntausend nach mittelalterlichem Bruch gekleidete Personen teil. Gaukler, Fakire, Geschichtenerzähler, Henker, Adelige und Leibeigene tummeln sich in den Gassen und lassen das Ambiente jener Zeit wieder spürbar werden. (spain info)



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