16. März 2010, St. Gallen

Schweizer Parlamentarier messen sich beim Skirennen

Sie waren sich alle einig, Politikerinnen und Politiker aller Parteien von links bis rechts, die das 46. Parlamentarierskirennen am Pizol miterlebten: Das Rennen würde als eines der schönsten der vergangenen Jahre in Erinnerung bleiben.

Mit Unterstützung der Pizolbahnen perfekt organisiert, unfallfrei, und unter besten Bedingungen ausgetragen wickelte sich unter der Leitung von Rennchef Reini Regli oberhalb der Furt ein spannendes Rennen ab. In zwei Riesenslalomläufen strebten aktive und ehemalige Parlamentarierinnen und Parlamentarier sowie Angehörige der Regierungen und der kantonalen Gerichte nach guten Zeiten.

Kurssetzer Thomas Nadig hatte zwei Läufe ausgeflaggt, die –oberflächlich betrachtet – keine Tücken aufwiesen. Nadig: «Die Topographie mit den Steilhängen und heikeln Übergängen bietet Schwierigkeiten genug.» Doch wer das eine oder andere Tor in der Hitze des Gefechts zu direkt anfuhr, anstatt es zu «holen», verlor Zeit.

Rot und links
Spätestens im Startraum mutierten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier zu Skirennfahrerinnen und – rennfahrern. Mit der montierten Startnummer war das aktuelle politische Geschehen weit weg. Dem zum Trotz: Der Hinweis «beim roten Tor links» als Antwort auf die Frage einer SP-Nationalrätin zum Verlauf des Kurses hätte sonst wohl an keinem Skirennen für ein Schmunzeln gesorgt. Hier tat er es.

Schon im ersten Lauf des Rennens liess sich von bloßem Auge erkennen, wer auf die vorderen Plätze in der Rangliste Anspruch erhob. Bei allen Skisportlern von der Fahrweise auf die Art zu schließen, wie sie zu politisieren pflegen, wäre wohl etwas gewagt gewesen. Doch es fiel auf: Der Glarner Ständerat This Jenny beispielsweise fuhr so, wie er oft politisiert – voll auf Angriff. Die St. Galler Nationalrätin Hildegard Fässler als gelernte Mathematikerin dosierte das Risiko.

Ein Sieg für St. Gallen
Anschliessend an den ersten Lauf wurde ab 12.45 Uhr der zweite nach der umgekehrten Startreihenfolge des ersten durchgeführt. Der Tagessieg bei den Damen ging in die Innerschweiz. Mit zwei gleichmässigen Läufen gewann Monika Moser (Rothenturm SZ). Mit ihrer Gesamtzeit hätte sie bei den Herren in beiden Kategorien einen Podestplatz belegt. Bei den Herren blieb der Tagessieg im Gastkanton St. Gallen. Heinz Wittenwiler (Krummenau) fuhr in beiden Durchgängen Bestzeiten von weniger als 40 Sekunden. Der Glarner Mitfavorit This Jenny, wie Wittenswiler bei den älteren Herren startend, musste mit Rang zwei vorlieb nehmen. Sieger bei den Herren I wurde Walter Grass (Urmein GR). Die Mannschaftswertung gewann die Delegation des Kantons Schwyz vor den Bündnern und den Appenzellern aus Innerrhoden.

Fest im Parkhotel in Wangs
Weil die gefahrenen Zeiten bis am Abend unter Verschluss blieben, wartete alles gespannt auf die Rangverkündigung. Nach einem Apéro sowie bemerkenswert kurzen Begrüssungs-und Dankesreden liess OK-Präsident Emil Schumacher die Katze aus dem Sack, indem er die Rangverkündigung vornahm. Die dreiköpfige Musik «Echo vom Aulinachopf» und ein vorzügliches Nachtessen trugen wesentlich zum stimmungsvollen Tagesabschluss bei, bei dem an vielen Tischen die politische Aktualität genügend Stoff für Gespräche über geografische und parteipolitische Grenzen hinweg bot. (Pizolbahnen AG)



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