22. März 2010, Harz, Museen

Sonderausstellung zur „Goslarer Bergkanne“

Eine illustre Runde von Tafelmusikanten, Drache und Löwe zahm und wild, Ritter St. Georg im Kampf mit dem Schatzbewacher und das älteste bergmännische Figurenprogramm der Welt. Die „Goslarer Bergkanne“, einer der bedeutendsten Kunstschätze der Stadt, wird neu entdeckt. In einer Sonderausstellung im Goslarer Museum zeigen noch bis zum 6. Juni 2010 zahlreiche Fotografien bemerkenswerte Details, die sonst kaum wahrgenommen werden. Am Original werden diese wieder entdeckt.

Die Bergkanne gilt als Hauptwerk der Spätgotik und zeigt mit den kleinen Bergbaufiguren auf ihrem Deckel die frühesten vollplastischen Darstellungen des Bergbaus weltweit. Doch es ranken sich viele Geheimnisse um dieses Kunstwerk. Soll die frühneuzeitliche Zifferninschrift „1477“ das Entstehungsjahr bezeichnen? War die Kanne ein Gastgeschenk aus dem Umkreis von Metallhändler, Hüttenspezialist und Patrizier Johann Thurzo aus Krakau, einem Partner der Fugger? Wie ist es zu erklären, dass sie – mitsamt dem Huldigungssaal, in dem sie versteckt war – über Jahrhunderte in Vergessenheit geriet? All diesen Fragen wird in der Ausstellung auf den Grund gegangen.

Dass die Goslarer Bergkanne heute noch im Original existiert, gleicht schon fast einem Wunder. 1777 wurde dieser Schatz entdeckt und sollte ursprünglich versilbert oder vermünzt werden, um der Stadt aus einer Finanzmisere zu helfen. Erst später wurde die weltweite historische Bedeutung des Objektes bekannt. Mit der Sonderausstellung bietet das Goslarer Museum eine visuelle Entdeckungsreise zum Meisterwerk spätgotischer Goldschmiedekunst. Das Museum ist Dienstag bis Sonntag von 10 Uhr bis 16 Uhr (ab 1. April bis 17 Uhr) geöffnet. Inhaber der HarzCard erhalten hier freien Eintritt. Weitere Infos: Goslarer Museum, Königstr. 1, 38640 Goslar, Tel. 05321 43394, Internet: www.goslar.de (Harzer Verkehrsverband)



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