5. Mai 2010, Düsseldorf

Kulturtreffpunkte in Düsseldorf

Marius Müller-Westernhagen ist dort mit 18 herumgerannt, als Sänger einer Rock ‚n‘ Roll Band. Heinrich Heine hat als Knirps in den Gassen gespielt, Joseph Beuys als Professor an der dortigen Kunstakademie für Aufruhr gesorgt. Ob Musik, Dichtung oder bildende Kunst:

Düsseldorf kommt in allen Sparten mit einem breiten Kulturangebot daher. Die 26 Museen, 15 Theater, viele Konzerthallen und rund hundert Galerien machen die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt zu einer internationalen Kunst- und Kulturmetropole. Das ist aber längst nicht der einzige Trumpf: Ein Überblick zeigt, womit die Region Düsseldorf noch bestechen kann.

Für einen romantischen Komponisten war die Stadt am Rhein die wohl wichtigste berufliche Station im Leben: Robert Schumann bekleidete in Düsseldorf zum einzigen Mal ein öffentliches Amt. Drei Jahre lang war er Städtischer Musikdirektor ehe er die Stelle aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Zu seinem 200. Geburtstag feiert die Stadt den Komponisten mit der Aufführung sämtlicher Werke. Die Spitzenereignisse werden beim Schumannfest vom 28. Mai bis 14. Juni zu erleben sein. Dazu gehören etwa die Düsseldorfer Kompositionen wie der „Rheinischen Symphonie“, dem Cello- und dem Violinkonzert und dem Oratorium „Das Paradies und die Peri“ (www.schumannfest-duesseldorf.de). Wer mehr über das Düsseldorfer Leben des Musikers und seiner Frau erfahren möchte, kann an der Führung „Auf den Spuren von Clara und Robert Schumann“ teilnehmen, bei der sowohl biographische Gegebenheiten als auch die zahlreichen Düsseldorfer Kompositionen zur Sprache kommen. Die rund zweistündige Gruppentour für maximal 25 Personen kostet 105 Euro und kann bei der Düsseldorf Marketing & Tourismus GmbH unter der Telefonnummer
0211/17202-854 gebucht werden.

An einem Sommerabend stehen klassische Kompositionen übrigens im wahrsten Sinne des Wortes im Mittelpunkt der Stadt: Auf dem Burgplatz erklingen am 16. Juli 2010 Stücke, die live aus dem Opernhaus auf eine Großbildleinwand übertragen werden. Als prominente Moderatoren führen Katrin Bauerfeind und Jan Josef Liefers durch den Abend. Karten für „Oper und Ballett am Rhein für alle“ sind unter der Telefonnummer 0211/8925-211 erhältlich (www.operamrhein.de). Keine Symphonien sondern Soul ertönt an Pfingsten in der Altstadt. Vom 21. bis 23. Mai stehen bei der Jazz Rally 85 Konzerte mit 400 Musikern auf 36 Bühnen auf dem Programm, das neben Jazz pur auch artverwandte Stilrichtungen wie Funk, Soul, Blues und Rock bietet (www.duesseldorfer-jazzrally.de).

Ein Fest der bildenden Künste beginnt am 10. September: Unter dem Motto „Quadriennale 2010 – kunstgegenwärtig“ zeigen zehn Museen die Gegenwartskunst der letzten 50 Jahre. Von Joseph Beuys über Nam June Paik bis hin zu Katharina Grosse werden sowohl bekannte als auch neue Namen in den Ausstellungen vertreten sein. Ein passendes Hotelpaket beinhaltet eine Übernachtung inklusive Frühstück, ein Quadriennale-Zweitagesticket, eine Düsseldorf WelcomeCard, die freie Fahrt mit ÖPNV innerhalb des Düsseldorfer Stadtgebiets sowie zahlreiche Vergünstigungen für Freizeitangebote sowie ein Infopaket. Je nach Hotelkategorie kostet es zwischen 79 und 155 Euro pro Person im Doppelzimmer (Tel.:
0211/17202-854). Genau zwei Monate vor Beginn der Quadriennale ist die Düsseldorfer Museumslandschaft wieder komplett: Am 10. Juli wird die K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen nach einer zweijährigen Komplettsanierung wiedereröffnet. Das Haus beherbergt eine der weltweit wichtigsten Sammlungen von Kunst des 20. Jahrhunderts. Die erste große Ausstellung ist dann zugleich ein Beitrag zur Quadriennale: „Joseph Beuys.
Parallelprozesse“ zeigt bis zum 16. Januar 2011 die vielen Facetten des heterogenen Lebenswerkes auf (www.kunstsammlung.de).

Wie weit die Kulturgeschichte in der Region zurückreicht, können Besucher des Neanderthal Museums in Mettmann mit eigenen Augen sehen und sich auf eine spannende Zeitreise durch die Entwicklungsgeschichte der Menschheit begeben. Nicht nur das namensgebende Skelett von 1856, sondern auch die Funde jüngerer Nachgrabungen am Fundort im Neandertal sind ausgestellt.
Eine überdimensionale „Werkbank der Erfindungen“ zeigt Meilensteine menschlichen Erfindergeistes vom Feuerstein bis zur Brennstoffzelle. Auf der Museumsnacht am 28. Mai stehen Henkergeschichten und Galgenlieder auf dem Programm, passend zur Sonderausstellung „Galgen, Rad und Scheiterhaufen“, die noch bis 27. Juni über die Grausamkeit mittelalterlicher und neuzeitlicher Gerichtsbarkeit informiert
(02104/97970, www.neanderthal.de).

Die Kultur eines anderen Kontinents prägt am 29. Mai die Düsseldorfer Innenstadt: Die Japanische Gemeinde in Düsseldorf ist nach London die zweitgrößte Europas. Am Japan-Tag gibt sie mit einer zehnstündigen Bühnenshow, einem Manga-Wettbewerb und vielen kostenlosen Mitmach-Aktionen Einblicke in die Kultur ihres Heimatlandes. Zum krönenden Abschluss zünden nach Einbruch der Dunkelheit Pyrotechniker aus Fernost das größte japanische Feuerwerk außerhalb des Landes der aufgehenden Sonne. Thema des diesjährigen Lichtzaubers über dem Rhein ist der 200. Geburtstag des Komponisten Robert Schumann (www.japantag-duesseldorf-nrw.de).

Regionales Brauchtum steht bei der größten Kirmes am Rhein im Mittelpunkt, auf der der fast 700 Jahre alte St. Sebastianus Schützenverein in Düsseldorf jedes Jahr den Namenstag seines Schutzpatrons feiert. In diesem Jahr findet das Volksfest, zu dem wieder über 320 Schausteller und mehr als vier Millionen Besucher erwartet werden, vom 17. bis 25. Juli statt (www.schuetzen-1316-duesseldorf.de). Traditionelles Brauchtum beschließt das Jahr dann auch: Rund 200 nostalgische Markthütten sorgen beim Weihnachtsmarkt vom 18. November bis 23. Dezember für beschauliche Stimmung. (NRW-Tournews)



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