9. Mai 2010, Lenggries

Wassersportprogramm für Familien in Lenggries

In Faltbooten über den sagenumwobenen Sylvenstein-Stausee paddeln, aus dessen Tiefe manchmal noch das Bimmeln der Kirchturmglocken eines versunkenen Dorfes nach oben dringen soll? Oder doch lieber spritzige Wildwasser-Abenteuer auf der Isar – gemeinsam beim Rafting im großen Gummiboot oder allein im coolen Kajak? Vom 5. Juli bis zum 27. August 2010 führt das Lenggrieser Ferienprogramm Familien in die wunderbaren Wasserwelten der beschaulichen Isargemeinde, während der 1556 Meter hohe Hausberg Brauneck den ganzen Sommer über als Abenteuerspielplatz lockt.

Schon ab acht Jahren können Kids in den Strudel der Naturgewalten eintauchen. Denn die Isar gehört zu den eher zahmen Wildwasserflüssen. „Flotte Passagen münden immer wieder in ruhige Abschnitte – ideale Bedingungen für Einsteiger“, so Ruben Werner, der den Fluss wie seine Westentasche kennt. Wer mit ihm zum Familien-Rafting startet, bekommt nicht nur Neoprenanzug, Schwimmweste und Helm, sondern auch das nötige Handwerkszeug, um als Bootsführer selbst einmal das Kommando zu übernehmen. „Dabei tun sich die Kinder oftmals leichter als die Eltern“, weiß Ruben Werner, der mit seinen Guides für die nötige Sicherheit sorgt und sich ansonsten eher zurückhält. Nach etlichen bestandenen Herausforderungen bleibt genügend Zeit zum Wildwasserschwimmen. Dabei lernen die Teilnehmer die Gefahren des Flusses kennen: „Denn auch wenn die Isar oft ruhig aussieht – die Kraft der Strömung wird schon spürbar, wenn man noch nicht einmal bis zu den Knien im Wasser steht“, warnt Ruben Werner.

Abenteuer pur versprechen auch die Sit on top-Kajaks, die an superdicke Surfbretter mit Sitzmulde erinnern und die bislang deutschlandweit nur in Lenggries und an der Nordsee getestet werden können. Sie sind leicht gekielt und daher einfacher zu steuern als normale Kajaks. Das Wichtigste aber: Man braucht keine Angst zu haben, sich nach einem Sturz nicht schnell genug befreien zu können. „Damit fällt eine wesentliche psychologische Barriere weg“, erklärt Ruben Werner. Während man mit normalen Kajaks etliche Stunden Übung braucht, um sich in bewegtes Wasser zu wagen, reichen hier etwa anderthalb Stunden Vorbereitung. Am ruhigen Dammauslass des Sylvenstein-Stausees trainieren Eltern und Kinder ab zehn Jahren zunächst Paddeln und Einsteigen, dann geht’s los über 13 Kilometer hinunter bis nach Lenggries. „Zum Schluss schubsen sich die Teilnehmer meist gegenseitig von den Booten“, berichtet der Experte, dem es darauf ankommt, dass die Familien jede Menge Spaß dabei haben, wenn sie schwierige Situationen meistern und daraus am Ende neues Selbstvertrauen schöpfen. Die Rafting- und Kajak-Touren werden wöchentlich angeboten, dauern je sechs Stunden und kosten inklusive Brotzeit und Leihausrüstung 18 Euro pro Person mit Gästekarte.

Wer’s eher gemächlich mag, ist bei Bootsführer Martin Balling richtig. Schon Eltern mit Kleinkindern können mit ihm zur Faltboottour über den Sylvenstein-Stausee aufbrechen, der sich wie ein Fjord durchs einsame Karwendelgebirge zieht. Experten helfen beim Zusammenbauen der Vierer-Faltboote und geben eine kurze Einweisung, bevor der Ausflug in die unberührte Natur beginnt. Während Forelle, Hecht und Saibling sich durchs glasklare Wasser beim Schwimmen zuschauen lassen, gleiten die Boote leise dahin. Und Martin Balling erzählt, wie es dazu kam, dass das Dörfchen Fall vor gut 50 Jahren im See versank. Jede Menge Wissenswertes erfahren die Teilnehmer auch über Flora und Fauna des einzigartigen Naturschutzgebietes, über dem der Mäusebussard noch seine Kreise zieht. Zwischendurch allerdings sollte man die Augen nach der einen oder anderen Flaschenpost offen halten, die mit etwas Glück zu einem Schatz führen könnte. Die vierstündigen Faltboottouren kosten inklusive Picknick 15 Euro für Kinder und 25 Euro für Erwachsene. Termine gibt’s am 25. Juli und am 22. August.

Den ganzen Sommer über dagegen ruft das Brauneck als Erlebnisberg für die ganze Familie. Bei Jugendlichen besonders hoch im Kurs stehen die Bullcarts – stählerne Dreiräder mit windschnittigem Design und robusten Gummireifen, auf denen die Piloten querfeldein mit bis zu 40 Stundenkilometern zu Tal sausen. Genau so schnell ist man im Jaudenhang-Flitzer, der wohl flottesten Sommerrodelbahn Bayerns. Oder wie wär’s zur Abwechslung mal mit spannenden Drahtseilakten im Hochseilgarten, der an 90 Stationen mit immer neuen Herausforderungen überrascht? Kleine Urlauber bestaunen derweil die seltenen Tiere im Falkenhof und Alpentierpark am Brauneck. Von imposanten Greifvögeln, die in Flugvorführungen ihre Künste demonstrieren, über flauschige Seidenhühner, sanftmütige Ziegen und Schafe bis hin zu den seltsamen Hühnern, die grüne Eier legen – wer durch den Park samt Streichelzoo schlendert, lernt hier die Tierwelt der Alpen kennen.

Nach erlebnisreichen Stunden in der Freizeitarena Brauneck lohnt sich ein Abstecher auf den Gipfel des Lenggrieser Hausbergs, den man bequem mit der Bergbahn erreicht. Oben führen zahlreiche Wanderwege unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrade in die Natur. Das Brauneck ist nicht nur für seine außergewöhnlichen Ausblicke bekannt, die bei guter Sicht sogar bis nach München reichen, sondern auch für seine hohe Dichte an bewirtschafteten Berghütten. Die Stie-Alm lockt sogar mit eigener Schaukäserei. (TV Lenggries)



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