1. Juli 2010, Äthiopien

Harar: Reise in die weiße Stadt

Harar ist das islamische Zentrum Äthiopiens. Hier lebt ein Großteil der äthiopischen Muslime, die etwa 45 Prozent der Landesbevölkerung ausmachen. Die Stadt blickt auf eine lange islamische Tradition zurück, bereits im Jahre 896 wurde hier das erste Sultanat gegründet. Das 130.000 Seelen zählende Harar ist ein bunter, fröhlicher Ort, in dem Harari, Oromo, Amharen und Somali friedlich miteinander leben. Das früher und heute bedeutende Handelszentrum ist umgeben von einer mittelalterlichen Stadtmauer aus dem 16. Jahrhundert, die für Ostafrika äußerst selten ist und stolze 3.300 Meter misst.

Die weißgetünchten, eng aneinander stehenden Häuser trugen Harar den Namen „weiße Stadt“ ein. Die Innenstadt, die nur gut einen Quadratkilometer ausmacht, ist geprägt von einem Mix aus christlichen und muslimischen Bauten (angeblich bis zu 99 Moscheen), Geschäften und Märkten. Einige berühmte Gebäude, wie der Palast Meneliks II oder die weiße Jamii-Moschee, Wahrzeichen Harars, sowie zahlreiche, angeblich bis zu 99, kleinere Moscheen prägen das Stadtbild. Harar, wo Ende des 19. Jahrhunderts auch der französische Schriftsteller Arthur Rimbaud fast zehn Jahre als Handelstreibender verbrachte, wurde 2006 zum Unesco Weltkulturerbe erklärt. (FVA Äthiopien)



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