13. Juli 2010, Rheinland-Pfalz

Tüv Rheinland startet Langzeittests von Elektroautos

Mit dem Start eines E-Mobil-Langzeittests unterstreicht TÜV Rheinland seine Vorreiterrolle und Kompetenz in Sachen Elektromobilität. Am 8. Juli 2010 übernahm der Prüfdienstleister ein Leasingfahrzeug vom Typ Micro-Vett Fiorino E vom Energieversorger RWE und eröffnete eine 400-Volt-Schnellladestation auf dem Gelände der Kölner Hauptverwaltung. Das Fahrzeug basiert auf dem Fiat Fiorino.

„Damit beginnt ein rund dreijähriger Versuch im Praxisbetrieb. Das Auto muss seine Alltagstauglichkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis stellen, mögliche Schwächen und Probleme werden wir in dieser Zeit genau dokumentieren“, sagte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Leiter des Unternehmensbereichs Mobilität bei TÜV Rheinland. „Wir setzen den E-Transporter im operativen Tagesgeschäft vorwiegend auf Kurzstrecken und im Stadtverkehr ein – denn dort liegt zunächst auch die Zukunft der E-Mobile.“ Studien belegen, dass über 80 Prozent der Pkw-Nutzer werktags nicht mehr als 100 Kilometer pro Tag zurücklegen. Dafür reicht die Kapazität leistungsfähiger Lithium-Ionen-Batterien völlig aus. Der umweltfreundliche Fiorino fährt CO2-frei, da die Ladestation von sauberem Ökostrom aus regenerativen Quellen gespeist wird.

Micro-Vett S.p.A. ist eines der führenden europäischen Unternehmen für die Planung und den Bau von elektrisch angetriebenen Fahrzeugen. Seit 1986 produzieren die Italiener Elektro- und Hybrid-Autos. Allgemeine Serviceleistungen kann jeder Fiat-Händler in Deutschland ausführen. Für Wartung und Reparatur des Elektrobetriebs stehen in Nordrhein-Westfalen spezialisierte Betriebe zur Verfügung.

RWE bietet in der Modellregion Nordrhein-Westfalen (NRW) ein Komplettpaket bestehend aus E-Auto, Ladestation und Öko-Stromlieferung an. Es ist geplant, bis Ende 2010 rund 1.000 öffentliche Ladestationen bundesweit zu installieren, davon etwa 400 in NRW wie jetzt bei TÜV Rheinland. Die Stromstationen sind plug & charge-fähig, das heißt, sie erkennen für die Abrechnung das Fahrzeug automatisch über das Ladekabel.

Weltweites Engagement für alternative Mobilität
Neben dem lokalen Kölner Feldversuch hat TÜV Rheinland als global agierendes Unternehmen seine Aktivitäten zur Elektromobilität weltweit gebündelt. Unter der Regie von Dr. Thomas Aubel, Executive Vice President Mobilität, arbeiten hochkarätige Experten aus allen Geschäftsbereichen konzentriert an der Weiterentwicklung von mehr Qualität und Sicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, die mit dem Aufbau geeigneter Infrastrukturen für eine flächendeckende Elektromobilität verbunden ist.

Die Zielsetzung von TÜV Rheinland lautet: Das Elektroauto und sein Betrieb müssen in jeder Hinsicht so sicher sein wie ein konventionelles Fahrzeug. Denn aus Sicht von TÜV Rheinland bedeutet E-Mobilität weit mehr als futuristische Fahrzeuge und innovative Akku-Technologie. Dazu gehören ebenfalls die Bereiche Stromerzeugung, Transport, Verteilung und Speicherung in Batterien bis hin zur Fahrzeugnutzung, Recycling, Pannenhilfs-, Abschlepp- und Rettungsaktionen sowie sichere Abrechnungssysteme. „Unser Engagement für Elektromobilität gliedert sich deshalb in die drei Schwerpunkte Infrastruktur, Fahrzeuge mit Batterie sowie Fahrzeugbetrieb“, erklärte Prof. Brauckmann.

Außer Fahrzeugprüfungen und Praxistests erstellen die TÜV Rheinland-Spezialisten unter anderem Verkehrs- und Kosten-Nutzen-Analysen für Ladestationen, entwickeln Parkkonzepte, prüfen funktionale Sicherheit und Umweltverträglichkeit von Infrastruktur, Batterie und Fahrzeug, zertifizieren Management-Systeme sowie „grüne Flotten“ und schauen dabei genau hin, ob der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Ressourcen stammt.

Bereits bei der Stromerzeugung setzen die Fachleute an und bewerten die Nachhaltigkeit. Werkstatt-Zertifizierungen inklusive periodischer Überwachung sowie speziell entwickelte Trainingsprogramme für den gefahrlosen Umgang mit der Starkstromtechnik komplettieren das Angebotsportfolio – etwa für Servicebetriebe, Unfallhelfer, Feuerwehren, aber auch für die eigenen Sachverständigen. Denn 400 Volt sind tödlich. (TÜV Rheinland)



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