26. Juli 2010, Thüringen

Schlossmuseums Arnstadt zeigt „Flämische Tapisserien“

Etwa 20 Jahre dauerte die Restaurierung von elf flämischen Bildteppichen aus dem Bestand des Arnstädter Schlossmuseums. 20 Jahre arbeitete die Restauratorin Anita Gerlach aus Thyrow daran und bis zum 21. November 2010 können die Tapisserien nun in einer Sonderausstellung bestaunt werden.

Im Bestand des Schlossmuseums Arnstadt befinden sich insgesamt elf flämische Tapisserien des 16. Jahrhunderts, von denen sich sechs archivalisch direkt auf Graf Günther XLI., „den Streitbaren“, von Schwarzburg zurückführen lassen und auf das Jahr 1559 datieren. Tapisserien einzelner Themenkreise wurden zu ganz bestimmten Anlässen präsentiert: zum Beispiel bei Krönungen, Empfängen, Hochzeiten, Geburten, Beerdigungen – schlicht Ereignisse, die dem Hofzeremoniell unterworfen waren. Mindestens bis ins 16. Jahrhundert hinein – also auch noch zu Zeiten Graf Günthers XLI. – dienten Tapisserien dem Schmuck provisorischer Unterkünfte, sprich bei Auslandsaufenthalten, Kriegszügen, Besuchen und ähnlichem. Oft wurden demzufolge auch die Themen der Tapisserien in der Raumausstattung gewechselt, niemals hingen also alle diese Wandbehänge zur gleichen Zeit am gleichen Ort.

Die Sonderausstellung „Günter XLI. Graf von Schwarzburg. Flämische Tapisserien des 16. Jahrhunderts“ zeigt all diese Tapisserien, ergänzt um Exponate, die das kulturhistorische Umfeld des Arnstädter Hofes zur Zeit Günthers „des Streitbaren“ und der Katharina von Nassau erhellen.

Die Tapisserien des Schlossmuseum Arnstadt dienten der Ausschmückung der zahlreichen Festräume des neuerbauten Schlosses Neideck in Arnstadt. 1560 ehelichte Graf Günthers XLI. die Gräfin Katharina von Nassau, eine Schwester Wilhelms von Oranien, und weihte das Schloss Neideck mit einer tagelang unter größtem Kosten- und Prachtaufwand gefeierten Hochzeit ein. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Sonntag von 9.30 Uhr bis 16.30 Uhr zu besichtigen. (Thüringer Tourismus GmbH)



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