27. Juli 2010, Flughafen Stuttgart

Flughafen Stuttgart veröffentlicht ersten Umweltbericht

Die Flughafen Stuttgart GmbH (FSG) veröffentlichte am Freitag, 23. Juli 2010, ihren ersten Umweltbericht. Das 40-seitige Dokument gibt Einblick in die Themen Lärm- und Klimaschutz, Energie- und Abfallmanagement, Grünflächen und Gewässerschutz. Die FSG macht Kennzahlen transparent und präsentiert ein Umweltprogramm.

„Einen Flughafen zu betreiben bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Wir wollen ein Tor zur Welt sein und ein Jobmotor bleiben, aber auch öffentlich dokumentieren, dass wir die Auswirkungen auf Nachbarn und Umwelt aktiv angehen“, sagt FSG-Geschäftsführer Walter Schoefer. „Seit vielen Jahren sind wir dabei, den Verbrauch zu reduzieren oder Abfall erst gar nicht entstehen zu lassen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass Kosten eingespart werden“, so Prof. Georg Fundel, Geschäftsführer der FSG. „Der Umweltbericht dokumentiert unser bisher Geleistetes und legt Ziele für die Zukunft fest.“

Erstmals verpflichtet sich die FSG auf ein Klimaschutzziel. Die Flughafengesellschaft will die Kohlendioxidemissionen, die sie direkt beeinflussen kann, bis 2020 um 20 Prozent senken – auch bei dem erwarteten Verkehrswachstum. Basisjahr ist 2009, in dem die FSG durch eigenen Energiebedarf und Kraftstoffverbrauch 21.966 Tonnen CO2 produzierte. Ein neues Blockheizkraftwerk mit Kraft-Wärme-Kältekopplung auf dem Flughafengelände soll die Kohlendioxidbilanz unter anderem verbessern. Es ersetzt ab 2012 das bisherige Heizwerk Nord und spart im Vergleich bis zu 80 Prozent CO2 ein.

Insgesamt wird dem Flughafen Stuttgart gemäß dem international anerkannten Greenhouse-Gas-Protocol für das Jahr 2009 ein CO2-Ausstoß von 270.961 Tonnen zugerechnet. Darunter fallen zum Großteil Emissionen, deren Reduzierung die FSG nur indirekt steuern kann – etwa aus dem Start- und Landevorgang des Luftverkehrs. Doch auch hier übt die Flughafengesellschaft Einfluss: Ein Koordinator für den Flugbetrieb erarbeitet jetzt gemeinsam mit Airlines, der Deutschen Flugsicherung und der Aufsichtsbehörde emissionsärmere An- und Abflugverfahren. Zudem fördert die FSG weiter Forschungsarbeiten an Brennstoffzellentechnologien in Flugzeugen. 100.000 Euro kommen im Jahr 2010 dem Projekt Antares des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrttechnik zugute.

Beim Thema Lärmschutz will die FSG die Situation für die Anwohner weiter verbessern. Welche Flugzeuge besonders geräuscharm an- oder abfliegen und so zum Vorbild werden könnten für andere, wird ab diesem Jahr untersucht. Lärmabhängige Start- und Landeentgelte und weiterentwickelte Flugzeugtechnik haben den durchschnittlichen Dauerschallpegel in der Flughafenumgebung trotz höherem Verkehrsaufkommen bereits kontinuierlich sinken lassen: Betrug der Durchschnittswert der sechs verkehrsreichsten Monate des Jahres 1994 (5,5 Mio. Fluggäste/Jahr) noch 58 Dezibel, waren es im Rekordjahr 2007 (10,3 Mio. Fluggäste/Jahr) 53,5 Dezibel.

Über 120 Millionen Euro hat die FSG seit den 1990er Jahren für den Gewässerschutz ausgegeben. Um das Abwasser-Management weiter zu optimieren, investiert die Flughafengesellschaft ab diesem Jahr weitere rund 750.000 Euro unter anderem in eine noch differenziertere Trennung der Abwasserarten. So sollen die Speicherbecken entlastet werden.

Die FSG will in ihre Umweltarbeit ab jetzt regelmäßig Einblick geben. Kennzahlen und Umweltprogramm sollen jährlich auf der Website des Flughafens aktualisiert werden, ein ausführlicher Umweltbericht alle drei Jahre erscheinen.

Download unter: http://www.flughafen-stuttgart.de/sys/index.php?section_id=7&id=12. (Flughafen Stuttgart)



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