29. Juli 2010, Hotels, Polen

Schloss Romberg saniert und zum Palasthotel umgestaltet

Ein von Carl Gotthard Langhans, dem Architekten des Brandenburger Tors, errichtetes Schloss bei Wrocław (Breslau) wird künftig als Hotel genutzt. Das frühere Schloss Romberg gilt als eines der am besten erhaltenen Bauwerke des berühmten preußischen Baumeisters in Niederschlesien. Ein deutsch-polnisches Paar hat den lange leer stehenden Palast von Grund auf saniert, und zum Palasthotel Alexandrów umgestaltet.

Das Schloss war in den Jahren 1776 bis 1781 für Freiherr Gottlob Albrecht von Saurma erbaut worden und ging später in den Besitz der Familie von Richthofen über. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von der Breslauer Akademie für Landwirtschaft genutzt. Aleksandra und Alexander Watin haben das ehemalige Schloss Romberg 2007 nach elfjährigem Leerstand übernommen. In mehrjähriger Arbeit bauten sie das denkmalgeschützte Anwesen wieder auf und verwandelten es in ein Hotel mit mehreren Bankett- und Tagungsräumen. Stuckverzierungen mussten unter dicken Schichten von Ölfarbe wieder freigelegt, zerstörte Schnitzereien oder Wandmalereien erneuert werden.

Der Pałac Alexandrów, nach den beiden Vornamen der Besitzer benannt, empfängt ab Anfang August die ersten Gäste. Ihnen stehen zunächst acht Zimmer und Appartements zur Verfügung. Weitere Zimmer sollen unter dem Dach und in zwei Nebengebäuden entstehen. In drei historischen Sälen können mehr als 200 Personen an Tagungen und Feiern teilnehmen. Außerdem gibt es einen Klubraum mit Restaurant im Gewölbekeller des Schlosses. Der Schlosspark kann ebenfalls für Veranstaltungen genutzt werden. Das Restaurant ist im August zunächst nur an den Wochenenden für Besucher geöffnet, danach täglich.

Das Schloss in Samotwór (Romberg) liegt idyllisch in einem Landschaftspark am südwestlichen Rand von Wrocław, auf einer Anhöhe neben dem Fluss Bystrzyca (Weistritz). Langhans ließ sich bei dem Bau von Bauten beeinflussen, die er einige Jahre zuvor bei einer Studienreise nach Italien gesehen hatte. So kann man in dem von vier ionischen Säulen getragen mächtigen Portikus über dem Eingang das Vorbild des venezianischen Baumeisters Andrea Palladio erkennen.

Carl Gotthard Langhans, der 1732 in Landeshut (Kamienna Góra) geboren wurde, schuf in seiner niederschlesischen Heimat zahlreiche Bauten. Erhalten sind unter anderem die Kirchen in Wałbrzych (Waldenburg) und Dzierżoniów (Reichenbach) sowie das Wallenberg-Pachaly-Palais in Breslau. Als bekanntestes Bauwerk von Langhans, der zu den Wegbereitern der klassizistischen Architektur in Deutschland zählt, gilt das Brandenburger Tor in Berlin. (FVA Polen)



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