22. Oktober 2010, Baden-Württemberg

Von Rittern und Königen: Herbstausflug auf die Schwäbische Alb

Wenn die Tage kürzer werden und die Saison für ausgedehnte Wanderungen über die Schwäbische Alb allmählich ausläuft, dann rücken Ziele ins Blickfeld, die auch im Herbst und bei kühler Witterung ausgesprochen reizvoll sind. Zum Beispiel die zahlreichen Burgen und Schlösser dieses Gebirges.

Besonders glanzvoll präsentiert sich das Hohenzollern-Schloss Sigmaringen auf einem Felsen hoch über der jungen Donau. Täglich lassen sich Besucher durch 15 fürstliche Prunksäle führen, besichtigen die beeindruckende Waffensammlung, die aus neun Jahrhunderten zusammengetragenen Kunstschätze und die prachtvollen Kutschen und Sänften im Marstallmuseum. Bei Themen- und Erlebnisführungen schlüpfen die Schlossführer in historische Rollen, erzählen spannende Geschichten und bringen den Besuchern das Alltagsleben der Schlossbewohner nahe (Tel. 07571/729-230, www.schloss-sigmaringen.de).

Mit seiner unvergleichlichen Lage, den alte Ritterherrlichkeit ausstrahlenden Gebäuden und Sälen und der Schatzkammer voll edlem Schmuck und wertvollen Kostbarkeiten begeistert Burg Hohenzollern die Besucher aus aller Welt. Auch in der Wintersaison ist die Burg täglich von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet. Am 16. und 17. Oktober 2010 feiert der Silcherchor Zollernalb sein 75-jähriges Jubiläum mit zwei Galakonzerten im Grafensaal der Burg (Karten: Tel. 07471/37 39). Vom 26. bis 28. November verwandeln sich Burghof und einige Gebäude in einen königlichen Weihnachtsmarkt mit exklusivem Angebot in einzigartiger Atmosphäre (Tel. 07471/2428, www.hohenzollern.com).

Noch vor den Hohenzollern haben die Staufer von der Schwäbischen Alb aus einen Siegeszug durch Europa angetreten. Zu ihren Stützpunkten in Heidenheim, Sontheim-Brenz und Burg Katzenstein führt eine eintägige Bustour, die mit Hilfe der Touristinfo Heidenheim organisiert werden kann. Wie die Staufer ihre Regierungsgeschäfte handhabten, vermittelt eine Führung auf Burg und Schloss Hellenstein mit einem Schlenker durch die Altstadt Heidenheims. Welch wesentliche Rolle der Glaube im Leben der Herrscher spielte, davon zeugt die Galluskirche in Sontheim-Brenz, bedeutendster Sakralbau im Kreis Heidenheim. Dritte Station der Staufer-Bustour ist Burg Katzenstein bei Dischingen. Errichtet auf staufischen Grundmauern aus dem 12. Jahrhundert, zählt die Burg mit ihrer romanischen Kapelle und dem zwanzig Meter hohen Katzenturm zu den ältesten noch erhaltenen Burganlagen aus romanischer Zeit (Tel. 07321 321 4910, E-Mail: tourist-information@heidenheim.de).

Zum ehemaligen Zisterzienserkloster und dem königlichen Jagdschloss Bebenhausen bietet der Verkehrsverein Tübingen innerhalb seiner Tagesprogramme und Spezialitäten für Gruppen einen außergewöhnlichen Ausflug an: „Nonnafürzle und Hobelspän“ – Ein kulinarischer Abend in mittelalterlichen Klostermauern (Tel. 0 70 71/ 91 36-0, mail@tuebingen-info.de, www.tuebingen-info.de). Und die Staatlichen Schlösser und Gärten vermitteln bei Sonderführungen in Schloss und Kloster Bebenhausen, in Schloss Urach und in Schloss Kirchheim/Teck spannende Tage für Kinder, interessante und amüsante Stunden an den Originalschauplätzen der Geschichte. Die Spanne reicht vom „seltsamen Verschwinden des Bruder Laurentius“ bis zu „Königlichen Leidenschaften“ und zum abendlichen Laternenrundgang (Termine und Themen unter www.schloesser-und-gaerten.de).

In längst vergangene Zeiten, als der Nachtwächter seine Runden durch die Städte drehte, auf Feuer und herumstreunende Gesellen achten und stündlich die Zeit ausrufen musste, führen die Nachtwächterführungen in Mühlheim an der Donau. Mit Hellebarde, Horn und Laterne geht es wie einst eine Stunde lang durch die Gassen der malerischen Stadt (bis Ende Oktober samstags und montags 21 Uhr ab Rathaus, Infos Tel. 07463/8903).

Im Oberen Donautal entstanden im Hochmittelalter auf engem Raum wehrhafte Adelsburgen in einer solchen Dichte wie wohl kaum irgendwo sonst in Europa. Rund vierzig Burgen, Burgruinen oder ehemalige Burgstellen findet man zwischen Tuttlingen und Sigmaringen beiderseits des Flusslaufs, im Schnitt also jeden Kilometer eine. Bis heute intakt und bewohnbar geblieben sind nur die Anlagen in Mühlheim, Fridingen, Bronnen, Wildenstein, Werenwag und Sigmaringen. Einige wenige Burgruinen wie Kallenberg, Hausen, Falkenstein, Dietfurt oder Gebrochen Gutenstein zieren malerisch die Felsengipfel und bilden beliebte Wanderziele. Viele der ehemaligen Donautalburgen sind aber so gut wie nicht mehr zu erkennen und der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Welche Burgen aus welcher Zeit wo standen, darüber informieren das Verkehrsamt Donau-Heuberg, Kirchplatz 2, 78567 Fridingen, Tel. 07463/837-0, www.donau-heuberg.de, und Kultur- und Verkehrsamt, Vorderes Schloss, 78570 Mühlheim, Tel. 07463/8903, www.muehlheim-donau.de. (Schwäbische Alb TV e.V.)



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