27. Mai 2012, ADAC

ADAC fordert Seitencrashtests für die amtliche Zulassung eines Kindersitzes

Seit mehr als zehn Jahren führt der ADAC im Rahmen seines jährlichen Kindersitztests Seitencrashs durch. Immer wieder werden Sitze mit „mangelhaft“ bewertet, weil sie den Anforderungen in dieser Kategorie nicht gerecht werden. Dennoch dürfen diese gefährlichen Sitze weiterverkauft werden. Der Grund: die amtliche Zulassung von Kindersitzen, die in der EU-Norm ECE-R 44-04 geregelt ist. Sie stellt nur eine Mindestanforderung dar – die Sicherheit für Kinder im Seitenaufprall wird bisher noch nicht geprüft. Es existieren zwar Planungen bei den EU-Zulassungsgremien, konkrete Zusagen oder Termine gibt es aber nicht.

Der Seitencrash-Test ist laut ADAC so wichtig, weil im Seitenbereich der Fahrzeuge nur eine geringe Knautschzone zur Verfügung steht. Das Verletzungsrisiko ist dadurch deutlich höher als bei den häufigeren Frontalkollisionen. ADAC Vizepräsident für Technik Thomas Burkhardt: „Der Seitencrash muss baldmöglichst fester Bestandteil für die amtliche Zulassung eines Kindersitzes sein. Es kann nicht sein, dass solch mangelhafte Produkte weiter frei verkäuflich sind. Die Politik muss jetzt endlich im Sinne des Schutzes aller Kinder handeln.“

Der aktuelle ADAC Kindersitztest wurde am Donnerstag veröffentlicht. 33 Kindersitze aus allen Gewichtsklassen wurden auf Sicherheit (Frontcrash mit 64 km/h, Seitencrash mit 50 km/h), Bedienung und Ergonomie, Reinigung und Verarbeitung untersucht sowie einer Schadstoffbelastungsprüfung der Bezüge unterzogen. (ADAC)



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