7. August 2012, Dominikanische Republik

Santo Domingo feiert erstes Kolonialfest

An einem „Heiligen Sonntag“, einem „Santo Domingo“ stieß der Seefahrer Christoph Kolumbus im Jahre 1492 nach fast zweieinhalb Monaten auf See auf unbekanntes Land. Im Namen seiner Auftraggeberin, der spanischen Königin Isabel II., benannte er es nach dem aktuellen Wochentag. Die Spanier blieben, der Name für die Stadt, die sie an einer Flussmündung erbauten, auch.

Und so kommt es, dass die karibische Metropole vom 12. bis 14. Oktober 2012 das erste „Santo Domingo Kolonialfest“ feiert, zu Ehren ihrer historischen Wurzeln und in Erinnerung an die Kultur der ersten Spanier. Das Fest richtet sich an alle Altersklassen und ist kostenlos. Drei Tage lang haben alle Museen bis Mitternacht geöffnet und auf den Straßen finden vielerorts Konzerte, Tanz- und Theatervorführungen statt, die sich mit der Geschichte des Landes beschäftigen. Die Restaurants bieten Themen-Menüs an und auf einem Kunstgewerbe-Markt präsentieren Künstler und Handwerker ihre zeitgenössischen Werke und ihre Sicht der kolonialen Vergangenheit.

Spannend ist der kulturelle Rückblick für Einheimische wie Touristen gleichermaßen. Geht es doch in vielen unterschiedlichen Facetten immer um das gleiche Thema: Was macht heute dominikanische Identität aus? Wie viel Anteil haben die spanischen Eroberer daran und was brachten sie vor 500 Jahren alles mit in die Neue Welt? Was blieb aus der Zeit vorher übrig? Und welche Rolle bei der Entstehung einer neuen Kultur spielten in den folgenden Jahrhunderten die Menschen, die der Sklavenhandel aus Afrika in die Karibik zwang?

Interessante Fragen, die jeder Kulturinteressierte, der das bunte Treiben auf den Straßen rund um das Kolonialfest in Santo Domingo miterlebt, selbst beantworten kann – genau dann, wenn er mit allen Sinnen das karibische Lebensgefühl erfährt. (FVA DomRep)



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