31. August 2012, Verkehr

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek wird Schirmherr von „Proficheck“

Die Verkehrssicherheitsinitiative „Proficheck“ von TÜV Rheinland hat einen neuen Schirmherrn: NRW-Verkehrsminister Michael Groschek unterstützt künftig das Programm für Fahranfänger und unterstreicht durch seine Schirmherrschaft den Stellenwert der Aktion. Was steckt hinter dem Proficheck? Der Proficheck ist ein Gutschein für Fahranfänger zur kostenlosen Überprüfung des ersten eigenen Autos vor dem Kauf. Er wird nach der bestandenen Führerscheinprüfung von TÜV Rheinland überreicht oder ist bei den Verkehrswachten vor Ort erhältlich. Der Gutschein kann dann bundesweit an allen TÜV Rheinland-Prüfstellen eingelöst werden.

„Gerne habe ich die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen“, sagte Michael Groschek, Minister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr in NRW. „Der Proficheck hilft, technische Mängel rechtzeitig zu erkennen. Dadurch wird das überproportional hohe Unfallrisiko junger Fahrer verringert. Mehr Verkehrssicherheit auf unseren Straßen ist ein wichtiges Ziel der Landesregierung. Ich kann nur jedem jungen Autobesitzer raten, das tolle Angebot von TÜV Rheinland zu nutzen und den ersten eigenen Wagen kostenlos auf technische Mängel überprüfen zu lassen“, betonte der NRW-Verkehrsminister.

Nach der Führerscheinprüfung ist der nächste Meilenstein zur Mobilität oft das erste eigene Auto. Doch die Budgets sind in der Regel knapp und viele vermeintliche Schnäppchen nicht immer sicher und technisch einwandfrei. „Mit dem Programm wollen wir junge Fahrerinnen und Fahrer für den Zustand ihres Fahrzeugs sensibilisieren. Wir wollen konkret etwas tun, indem wir den jungen Menschen die Gelegenheit bieten, die technische Sicherheit ihrer Fahrzeuge zu verbessern. Das ist die Idee unserer Initiative“, so Dr.-Ing. Manfred Bayerlein, Vorstandsvorsitzender der TÜV Rheinland AG.

Als weitere Partner unterstützen die Landesverkehrswacht NRW und der Fahrlehrerverband Nordrhein den Proficheck. Im vergangenen Jahr nutzten über 1.300 Fahranfänger das Angebot von TÜV Rheinland, insgesamt waren es bisher mehr als 7.000. Heinz Hardt, Präsident der Landesverkehrswacht NRW, unterstreicht die Bedeutung einer technischen Überprüfung der Autos: „Trotz der zahlreichen Verkehrssicherheitsprogramme für junge Fahrerinnen und Fahrer sowie der 0-Promille-Regelung für Führerscheinneulinge bilden die 18- bis 24-Jährigen nach wie vor die Gruppe mit der höchsten Unfallwahrscheinlichkeit. Es reicht nicht aus, auf ihr Fahrverhalten einzuwirken. Auch muss überprüft werden, ob ihre Fahrzeuge sich in einem technisch einwandfreien Zustand befinden. Der Proficheck des TÜV Rheinland ist daher ein wesentlicher Beitrag zur Verkehrssicherheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen, den die Verkehrswachten in NRW gern unterstützen. Er ist ein Beitrag, der Menschenleben im Straßenverkehr sichern kann.“

Im Rahmen des Profichecks nehmen erfahrene Prüfer von TÜV Rheinland sämtliche sicherheitsrelevanten Bauteile genau unter die Lupe. Dazu gehören neben der Bremsanlage natürlich auch die Lenkung, die Beleuchtung und das Gurtsystem. Komplettiert wird die Prüfung durch eine Sichtkontrolle von Motor, Getriebe, Unterboden und Achsaufhängung sowie der Bremsflüssigkeit. Auf Basis des Checks bewerten die Experten von TÜV Rheinland den Zustand des Fahrzeugs und sprechen eine Kaufempfehlung aus, nennen aber auch mögliche Probleme oder raten bei einem schlechten Gesamteindruck ganz vom Kauf ab.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Brauckmann, Unternehmensbereichsleiter Mobilität von TÜV Rheinland: „Durch die Kontrolle verhindern wir, dass unerfahrene Fahranfänger auf dem Gebrauchtwagenmarkt unüberlegt zuschlagen und sich der Traum auf Rädern im Nachhinein als Fass ohne Boden entpuppt. Gerade bei älteren Fahrzeugen kann der Proficheck größere Probleme aufdecken und häufig sogar Unfälle vermeiden. Ein Blick auf die Statistik zeigt, wie wichtig solche Aktionen zur Verkehrssicherheit sind und dass wir die Hände nicht in den Schoß legen dürfen.“ Denn nach dem historischen Tiefstand von 2010 stieg die Zahl der Verkehrsopfer 2011 wieder an – in Deutschland und in NRW.

Weitere Informationen auch unter www.tuv.com/proficheck im Internet.

Unfälle bei jungen Fahrern im Überblick
Von den bundesweit 396.374 Verunglückten (2010: 374.818) wurden 392.365 (371.170) verletzt und 4.009 (3.648) getötet. Auch im Regierungsbezirk Köln sind immer noch viele Opfer zu beklagen. Hier verunglückten im vergangenen Jahr 21.860 Personen, davon 163 tödlich.

Dieser traurige Trend setzte sich auch bei den 18- bis 24-jährigen Fahranfängern fort: 2011 verunglückten in ganz Deutschland 52.252 junge Autofahrer (2010: 52.961). Dabei starben 522 (508) Menschen. Das bedeutet bei den Verunglückten zwar einen leichten Rückgang um 1,3 Prozent, bei den Todesopfern jedoch eine Steigerung um 2,8 Prozent.

In Nordrhein-Westfalen sind die Zahlen noch alarmierender: 2011 kamen an Rhein und Ruhr von 9.308 verunglückten Pkw-Insassen im Alter von 18 bis 24 Jahren 81 Führerscheinneulinge ums Leben – 24,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Regierungsbezirk Köln verunglückten 3.733 (2010: 3.386) junge Verkehrsteilnehmer, davon 23 tödlich. Das sind 17,4 Prozent mehr als 2010. Allein die Stadt Köln verzeichnete im vergangenen Jahr 852 Verletzte und zwei Tote. Bundesweit gehören etwa 19 Prozent und in NRW 18 Prozent der Verkehrstoten zu dieser Altersgruppe, obwohl ihr Bevölkerungsanteil nur bei jeweils rund acht Prozent liegt. (TÜVRheinland)



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