21. Juni 2014, Rügen

Hiddensee: neue Dauerausstellung zur literarischen Moderne

Auf der Insel Hiddensee ist am 4. Juni 2014 im neuen Pavillon neben dem Gerhart-Hauptmann-Haus in Kloster eine neue Dauerausstellung eröffnet worden. Sie beschäftigt sich mit der literarischen Moderne und beschreibt die enge Anbindung von Hiddensee an die kosmopolitischen Zentren und Themen jener Zeit. Zehn Ausstellungskapitel ermöglichen in Wort, Bild und Film die Begegnung mit Schriftstellern und Künstlern in ihrer Hiddenseer Sommerfrische – mit Thomas Mann, Sigmund Freud, Mascha Kaléko oder Günter Grass. „Das ist ein Meilenstein und der Abschluss eines langen Weges, den wir über viele Jahre gegangen sind“, sagte Museumsleiterin Franziska Ploetz.

Gefördert wurde die neue Ausstellung durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, das Land Mecklenburg-Vorpommern und den Freundeskreis des Gerhart-Hauptmann-Hauses. Auch Hauptmann, der Literatur-Nobelpreisträger, hätte seine Freude daran gehabt, ist sich Dr. Hans-Robert Metelmann, der Vorsitzende der Stiftung Gerhart-Hauptmann-Haus Kloster, sicher: „Der junge Hauptmann wäre sicherlich ein Blogger, hätte eine fantastische Facebook-Präsentation und würde alle sozialen Medien und Netzwerke nutzen, um seine Texte zur Wirkung zu bringen. Er hat ja wichtige Themen wie soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit in seinen großen Dramen behandelt. Genau das sollte nicht nur auf die große Bühne gebracht, sondern verstärkt auch in den Bildungsschatz aufgenommen werden.“ Die neue Ausstellung in dem modern gestalteten Pavillon sei der richtige Begegnungsort dafür, eine Werkstatt, in der neue Texte viele Zuhörer finden und Impulse liefern werden. Dieser Pavillon sei die „zeitgemäße Hülle für eines der hübschesten Literaturhäuser“, die er kenne. Wie sagte doch Hauptmann: „Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch, nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre.“

Nach Angaben von Mathias Brodkorb, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur in MV, gehörte das Museum im „Haus Seedorn“ Ostdeutschland zu den wenigen kulturellen Gedächtnisorten nationalen Ranges in Ostdeutschland, was einem Adelstitel in der Kulturlandschaft gleiche. „Museen sollen Vergangenes darstellen, aber sie sollten sich auch ständig verändern. Und das ist hier gelungen – in geschickter und inspirierender Form“, sagte der Minister. „Ich wünsche natürlich auch im Namen des Landes, dass viele Besucher sich dies anschauen mögen und ihre Freude daran haben“, so der Minister weiter. Der Pavillon sei ein architektonisches Kleinod, das neben jenem Haus steht, in dem Hauptmann mit seiner Frau Margarete in den Sommern 1926 bis 1943 lebte und arbeitete. (TVMV)



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