3. November 2009, Braunschweiger Land

Braunschweiger Kaiserausstellung um Otto IV. endet

Während die Braunschweiger heute Morgen ihren Kaffee aufgießen und die Zeitung lesen, beginnt der Endspurt für die Landesausstellung. Denn dann sind es nur noch 16 Tage, bis die Niedersächsischen Landesausstellung „Otto IV. – Traum vom welfischen Kaisertum“ schließt. Von Mai bis November dreht sich das „Kaiserjahr 2009“ um Otto IV., Sohn Heinrichs des Löwen und einziger Welfe in der Geschichte des deutsch-römischen Reiches, der zum Kaiser gekrönt wurde. Anlässlich des 800. Jahrestages seiner Kaiserkrönung durch Papst Innozenz III. richtet die Stadt Braunschweig ein abwechslungsreiches Themenjahr mit über 170 Veranstaltungen und mehr als 50 Kooperationspartnern aus.
Einer der Höhepunkte ist die Niedersächsische Landesausstellung „Otto IV. – Traum vom welfischen Kaisertum“, die unter der Schirmherrschaft des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff steht. Die Ausstellung ist nur noch bis zum 8. November 2009 zu sehen. Aber auch nach dem Ende des Kaiserjahres wird Otto IV. Thema bleiben, wie verschiedene Veranstaltungsankündigungen schon heute zeigen.

Mit Otto IV. wurde im Themenjahr ein Kaiser in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt, dem erst seit den letzten zwanzig Jahren mehr Aufmerksamkeit zuteil wird. Als „Fußnotenkaiser“, der nur ein kurzes Intermezzo in der Herrschaft der Staufer darstellte, wurde er in der Geschichtsforschung oftmals übersehen. Erst seit wenigen Jahren wird der welfische Kaiser in der Wissenschaft wahrgenommen, so dass auch in Zukunft mehr über Otto IV. geforscht werden wird. Das Kaiserjahr und die Niedersächsischen Landesausstellung wurden mit dem Ziel ausgerufen, den einzigen Kaiser aus Braunschweig auch in der Bevölkerung bekannter zu machen.

Die Geschichte Braunschweigs ist eng mit der Geschichte des Welfenkaisers verbunden, die Zeit seiner Herrschaft war eine entscheidende Phase für die Stadt und Region. Heinrich der Löwe und sein Sohn Otto IV. legten an der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert den Grundstein für die Stadtentwicklung. Noch heute sind die Spuren, die Otto IV. hinterlassen hat sichtbar: So vollendete er zum Beispiel den Bau des Domes St. Blasii, erweiterte die Stadtmauer und ließ die zwölf Stadttore errichten. In der Ausstellung „Lebensräume – Stadtentwicklung und Wohnbedingungen in der Braunschweiger Geschichte“ wird in der Jakob-Kemenate die Entwicklungsgeschichte Braunschweigs anschaulich dargestellt, die Besucher können mit Hilfe eines großen Stadtmodells und eines virtuellen Rundgangs durch eine Kemenate in die Historie eintauchen. Die Ausstellung wurde auf Grund des großen Zuspruchs bis zum 20. November verlängert.

In der Stadt ist die Geschichte Braunschweigs unmittelbar erfahrbar: In dieser Zeit bieten spezielle Führungen durch das mittelalterliche Braunschweig einen Einblick in das Leben der Braunschweiger Bürger. In der Innenstadt aufgestellte Glasstelen legen den Fokus auf Besonderheiten der Stadtarchitektur, der eigens konzipierte Mittelalterweg führt die Besucher an den Stelen vorbei und gibt Informationen über Braunschweig im Mittelalter.

Während der Konzerte „Kaiserklänge“ im Dom St. Blasii werden die Zuhörer mitgenommen auf eine akustische Reise in die Zeit Ottos IV., wenn die Choralschola des Braunschweiger Doms gregorianische Musiken erklingen lässt.  (Stadtmarketing Braunschweig)



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