26. Juli 2010, Schwarzwald

Übernachtungsentwicklung im Schwarzwald-Tourismus

In dem schwierigen Jahr der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ist der Tourismus auch im Schwarzwald mit einem blauen Auge davon gekommen. In Deutschland gehen die Übernachtungen lediglich insgesamt um -0,2% zurück, haben also in etwa das gleiche Niveau wie im Vorjahr erreicht. Bundesweit können dabei die Stadtstaaten und die Küstenländer sogar noch kräftig zulegen, z.B. Mecklenburg-Vorpommern mit einem Plus von 3,2%. Dagegen müssen die Großen unter den Tourismusländern, nämlich Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, welche die Bundesrangliste anführen, allesamt Rückgänge hinnehmen. Baden-Württemberg muss ein Übernachtungsminus von 2,8% verkraften.

Der Schwarzwald schneidet bei den Übernachtungen besser ab, als Baden-Württemberg. Hier gibt es einen Rückgang von -1,4%. Bei den Ankünften wird der gleiche Stand wie im Vorjahr mit rund 6,5 Millionen Gästen erreicht. Immer, wenn die Übernachtungszahlen in ihrer Entwicklung schlechter abschneiden, als die Entwicklung der Gästeankünfte, bedeutet dies, dass die durchschnittliche Aufenthaltsdauer erneut zurückgegangen ist. Dies ist auch 2009 wieder der Fall und zwar um 0,1 Tag. Somit liegt die durchschnittliche Aufenthaltsdauer jetzt bei 2,9 Tagen.

40% der rund 19 Millionen Übernachtungen in Betrieben mit mehr als neun Betten finden in Hotels statt. Dieses Angebotssegment kann mit einem leichten Rückgang von -0,2% in etwa ähnlich gut abschließen, wie im Vorjahr. Dagegen setzt sich nach einem Jahr der Erholung die Talfahrt bei den Kliniken in 2009 weiter fort. Hier beträgt der Rückgang der Übernachtung deutliche -5,5%. Positives gibt es erneut bei der Entwicklung der Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland zu vermelden. Während die Übernachtungen des deutschen Publikums um -1,7% zurückgehen, übernachten mehr ausländische Gäste (+0,3%) im Schwarzwald. Hauptverantwortlich für diese positive Entwicklung sind erneut die stärkste Gästegruppe der Schweizer mit einem Plus von nahezu 6% und der Franzosen mit einem Plus von rund 9%.

Nach wie vor ist der Tourismus im Schwarzwald ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr e.V. dwif hat für das Jahr 2009 die neuen Ausgabekosten von Touristen im Schwarzwald ermittelt. Nach Berücksichtigung dieser Studie bei der Berechnung der wirtschaftlichen Bedeutung, zeigt sich ein deutlich angestiegener Umsatz und Arbeitsplatzeffekt für das Jahr 2009. Somit erreichen die touristischen Bruttoumsätze acht Milliarden Euro und die Nettowertschöpfung 3,7 Milliarden Euro. Eigene Berechnungen ergeben, dass der Schwarzwald bei Mitberücksichtigung der Privatunterkünfte und der Übernachtung von Verwandten und Bekannten rund 34,8 Millionen Übernachtungen im Jahr 2009 aufweist.

Außerdem können wir mit etwa 173 Millionen Tagesausflugsreisen rechnen. Aus dieser Tourismustätigkeit erwachsen dem Schwarzwald etwa 180.000 direkte Vollarbeitsplätze im touristischen Sektor. (Schwarzwald Tourismus GmbH)



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