2. August 2010, Reiseziele

UNESCO nimmt 20 neue Stätten ins Welterbe auf

Das Welterbekomitee der UNESCO hat auf seiner 34. Tagung vom 25. Juli bis 3. August 2010 in Brasília 20 Stätten neu in die Liste des Welterbes aufgenommen und sechs schon anerkannte Stätten erweitert, darunter aus Deutschland die Oberharzer Wasserwirtschaft als Erweiterung der Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar“. Von den Neuaufnahmen zählen 15 zum Kulturerbe, vier zum Naturerbe und eine sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe. Das Schutzgebiet Ngorongoro in Tansania, das seit 1979 zum Weltnaturerbe gehört, wurde zusätzlich unter kulturellen Kriterien anerkannt.

Damit stehen weltweit 910 Stätten auf der UNESCO-Welterbeliste: 704 Kulturerbestätten und 179 Naturerbestätten, 27 Stätten zählen sowohl zum Kultur- als auch zum Naturerbe. Drei Länder sind jetzt erstmals in der UNESCO-Liste des Welterbes vertreten: Kiribati, die Republik Marshallinseln und Tadschikistan. Von den 187 Vertragsstaaten der UNESCO-Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes sind jetzt 151 auf der Welterbeliste repräsentiert. In diesem Jahr lagen dem Welterbekomitee 39 Nominierungen vor, einschließlich 9 Erweiterungen.

Die 15 neuen Kulturerbestätten:

  • Australien: Historische Strafgefangenenlager
  • Brasilien: Platz São Francisco in São Cristóvão
  • China: Historische Stätten von Dengfeng im „Zentrum von Himmel und Erde“
  • Frankreich: Bischofsstadt Albi
  • Indien: das „Jantar Mantar“ in Jaipur
  • Iran: Ensemble Scheich Safi al-din Khānegāh in Ardabil
  • Iran: Historischer Basar in Täbris
  • Republik Korea: Historische Dörfer: Hahoe und Yangdong
  • Marshallinseln: Atombombentestgebiet Bikini-Atoll
  • Mexiko: Historischer Handelsweg Camino Real de Tierra Adentro – „Silberstraße“
  • Mexiko: Prähistorischen Höhlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca
  • Niederlande: Stadtviertel und Kanalsystem innerhalb der Singelgracht in Amsterdam
  • Saudi-Arabien: Historischer Bezirk von At-Turaif in Ad-Dir’iyah
  • Tadschikistan: Archäologische Stätte Sarazm
  • Vietnam: Kaiserliche Zitadelle von Thang Long – Hanoi

Die vier neuen Naturerbestätten:

  • China: Danxia-Landschaften
  • Frankreich: Vulkanlandschaft auf La Réunion
  • Kiribati: Meeresschutzgebiet Phoenixinseln
  • Sri Lanka: Zentrales Hochland von Sri Lanka

Eine neue Kultur- und Naturerbestätte:

  • Vereinigte Staaten von Amerika: Papahānaumokuākea
    Tansania hat das Schutzgebiet Ngorongoro unter kulturellen Kriterien neu nominiert. Auch Ngorongoro zählt damit sowohl zum Weltkultur- als auch (seit 1979) zum Weltnaturerbe.

Sechs Welterbestätten wurden erweitert:

  • Nationalpark Pirin, Bulgarien: Erweiterung der Naturerbestätte um ein Hochgebirgsgebiet
  • Oberharzer Wasserwirtschaft, Deutschland: Erweiterung der Kulturerbestätte „Bergwerk Rammelsberg und Altstadt von Goslar“
  • Bergbaustadt Røros und Umgebung, Norwegen: Erweiterung um die umgebende Kultur- und Industrielandschaft
  • Schloss Eggenberg, Österreich: Erweiterung der Kulturerbestätte „Altstadt von Graz“
  • Altsteinzeitliche Felsritzungen in Siega Verde, Spanien: grenzüberschreitende Erweiterung der Kulturerbestätte „Prähistorische Felsritzungen im Tal von Côa“ in Portugal
  • Auferstehungskirche des Klosters Suceviţa, Rumänien: Erweiterung der Kulturerbestätte „Bemalte Kirchen in der nördlichen Moldau“

Weitere Entscheidungen:
Vier Stätten wurden neu in die „Liste des gefährdeten Welterbes“ aufgenommen: die Bagrati-Kathedrale in Kutaissi und das Kloster Gelati in Georgien, die Regenwälder von Atsinanana in Madagaskar, die Gräber der Buganda-Könige in Kasubi, Uganda, und der Nationalpark Everglades in den USA. Eine Stätte konnte von der Liste des bedrohten Welterbes gestrichen werden: die Galapagos-Inseln in Ecuador. Auf der Liste des gefährdeten Welterbes stehen jetzt insgesamt 34 Welterbestätten. Deutschland ist mit 33 Stätten auf der UNESCO-Liste des Welterbes vertreten. Weitere Informationen: www.unesco.de/welterbe.html. (UNESCO)



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