30. März 2012, Thurgau

Hinter den Kulissen des Napoleonschlosses

Das Napoleonschloss auf dem Arenenberg, das hoch über dem Schweizer Bodensee thront, gilt als eines der schönsten Ausflugsziele in der Region. Jetzt verrät das Schloss, in dem Königin Hortense, die Stieftochter Napoleon I. lebte, seine Geheimnisse. Bei der neuen Sonderausstellung „Hinter den Kulissen!“ im Napoleonmuseum vom 14. April bis 14. Oktober 2012 sind die Besucher „live“ bei den Restaurierungsarbeiten dabei. Ob Tapeten, Wandbespannungen und Damastbezüge original sind oder aus einer späteren Zeit stammen, welche Schäden behoben oder welcher historische Zustand wieder hergestellt werden soll, erforschen Restauratoren und Wissenschaftler auf Arenenberg. Die Besucher schauen den geschickten Detektiven über die Schulter und tauchen ein in einen historischen Krimi.

Das Schloss birgt noch heute viele Überraschungen. So entdeckten die Museumsleute beim Sichten der alten Inventarlisten, dass das Mobiliar aus Kaiserin Eugénies Schlafgemach in Wirklichkeit aus dem Schlafzimmer ihres Mannes, Kaiser Napoléons III., stammte. Spannende Geschichten verstecken sich auch hinter der historischen Ausstattung. Denn wer weiss schon, dass bemalte Wandpapiere um 1740 einen regelrechten Tapetenboom in Paris auslösten.

Wer die Stoffbezüge für den Arenenberg produzierte, bleibt häufig im Dunkeln. Es spricht aber Einiges dafür, dass das berühmte Haus „Prelle“ in Lions, Pracht-Ausstatter für Versailles, Fontainebleau oder den Louvre, auch das Landschlösschen am Schweizer Bodensee belieferte. Die Konstanzer Firma Gabriel Herosé fertigte seit 1817 eigene Stoffe für das Napoleonschloss, auch den „Hortensia-Artikel“. Die Entwürfe dazu stammten – man höre und staune – von Königin Hortense persönlich. (Napoleonmusuem Thurgau)



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