28. Oktober 2012, Ostbayern

Hunderte Reiter bei der Leonhardiwallfahrt im Rottal

Bis zum Ende des Mittelalters war der Hl. Leonhard als der „Kettenlöser“ fast ausschließlich Patron der Gefangenen, Geisteskranken und Gebärenden. Im 16. Jahrhundert begann die volkstümliche Umdeutung der Gefangenenkette zur Viehkette, seither gilt der Heilige als Schutzherr der Landwirtschaft und Viehzucht. Im 11. Jahrhundert von Frankreich ausgehend, wurden im 12. Jahrhundert auch in Bayern die ersten Leonhardikirchen gebaut. In Niederbayern hat der Leonhardikult wahrscheinlich in Aigen am Inn in der Gemeinde Bad Füssing seinen Anfang genommen.

Bis heute findet alljährlich am 1. Sonntag im November – 2012 ist das der 4. November – eine Leonhardiwallfahrt mit Hunderten von Reitern aus Bayern und Österreich statt. Zur Veranstaltung gehören ein historischer Festzug, der die Entstehung der Leonhardiverehrung zeigt, und die große Leonhardidult. Welche Bedeutung der Heilige Leonhard im Rottal hat, offenbart außerdem das Leonhardimuseum in Aigen, in dem über 200 Votiv- und Opfergaben, Exponate zur Geschichte der Leonhardiwallfahrt und vieles mehr zu sehen sind. Dem Heiligen Leonhard sind in der Region weitere Veranstaltungen gewidmet, zum Beispiel der Leonhardi-Hoagartn am 12. Oktober und der Leonhardi-Umritt am 14. Dezember in Kellberg/Thyrnau oder die Leonhardi-Umritte in Neukirchen vorm Wald am 14. Oktober und in Grongörgen/Gemeinde Haarbach am 28. Oktober.

Informationen: Kur- & GästeService Bad Füssing, Rathausstraße 8, 94072 Bad Füssing, Tel. 08531/975580, Fax 08531/21367, tourismus@badfuessing.de, www.bad-fuessing.de. (Tourismusverband Ostbayern e.V.)



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