25. Juni 2015, Sachsen

Torgau darf Titel „Reformationsstadt Europas“ tragen

Das sächsische Torgau trägt von nun an den Titel „Reformationsstadt Europas“, der ihr von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa verliehen wurde. Diese ehrt damit die historische Schlüsselstellung der einstigen kursächsischen Residenzstadt Torgau und die von hier ausgegangenen politischen und kulturellen Impulse für die Reformationsbewegung. Mit der Titelvergabe werden gleichermaßen die Aktivitäten der Stadt im Hinblick auf das 500. Reformationsjubiläum 2017 gewürdigt.

Die Stadt Torgau hatte sich gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde und mit Unterstützung der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland um den Titel beworben, in Verbindung mit der Bewerbung für den „Europäischen Stationenweg zum Reformationsjubiläum“, der im April 2017 in Torgau Halt machen wird. Der Titel würdigt die bedeutenden historischen und gegenwärtigen Bezüge zur Reformation: In Torgau finden sich zum einen authentische und begehbare Zeugnisse der Reformationsgeschichte, zum anderen wird das Thema durch zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen erlebbar gemacht. Aktuelle Beispiele sind die 1. Nationale Sonderausstellung „Luther und die Fürsten“ im Schloss Hartenfels, der Torgauer Museumspfad mit der Katharina-Luther-Stube, die Superintendentur mit der multimedialen Erlebnis-Ausstellung „Wurzeln und Flügel – Welt der Werte“, die Festwoche der Kirchenmusik sowie die gelebte kirchenmusikalische Tradition durch die Johann-Walter-Kantorei und der seit 2010 gefeierte Katharina-Tag.

Mit der Schlosskapelle von Schloss Hartenfels entstand hier der erste gemäß Martin Luthers Vorstellungen konzipierte protestantische Kirchenneubau. Der Reformator weilte mehr als 60mal in Torgau und weihte das Gotteshaus 1544 persönlich ein. Seine Frau Katharina von Bora starb hier im Jahr 1552 und fand ihre letzte Ruhestätte in der Torgauer Stadtkirche St. Marien.

Die Initiative „Reformationsstadt Europas“ ist ein partnerschaftliches Projekt von Kirchen und Kommunen in Europa. Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa unterstützt damit das Zusammenspiel von Kultur und Spiritualität und fördert Geschichtsbewusstsein und Tourismus in den Städten der Reformation. Bislang tragen 33 Städte in acht Ländern diesen Titel. Von November 2016 bis Mai 2017 knüpft das Projekt „Europäischer Stationenweg“ ein zusätzliches Band zwischen diesen und weiteren Städten. Jeweils 36 Stunden lang wird an jedem dieser Orte mit einem Geschichtenmobil Station gemacht. Regionale Partner laden zu zahlreichen Veranstaltungen ein, um lokale Beziehungen zur Reformation darzustellen und vor allem auch den Bogen in die Gegenwart zu spannen. (TV Torgau)



» Diesen Artikel via Mail weiterempfehlen





Das könnte Sie auch interessieren:

Weitere Beiträge zum Thema: