13. Juli 2009, Saarland

UNESCO erkennt Bliesgau als Biosphärenreservat an

Streuobstwiesen, wertvolle Orchideenbestände, ein besonderer Reichtum an seltenen Tieren und Pflanzen – für Naturliebhaber ist der Bliesgau schon lange ein Paradies. Jetzt ist die Biosphäre Bliesgau von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt worden.

Dem „Biosphärenreservat Bliesgau” gehören die Gemeinden Gersheim, Kirkel, Kleinblittersdorf, Mandelbachtal und die Städte Blieskastel und St. Ingbert als Ganzes sowie Teile der Stadt Homburg an. Es umfasst eine Fläche von rund 36.100 ha. Mit einer Besiedlungsdichte von über 300 Einwohnern/km² gehört es zu den am dichtesten besiedelten Biosphärenreservaten weltweit. Es ist nicht nur die Natur, die den Ausschlag für die Anerkennung gegeben hat. In der Kulturlandschaft Bliesgau leben die Menschen mit der Natur, versuchen die häufig konkurrierenden Interessen von Nutzung und Bewahrung, Umweltschutz und Wirtschaft auszugleichen. Damit haben sie ihre Region zu einer international repräsentativen Modellregion gemacht, in der nachhaltige Entwicklung verwirklicht wird – genau wie es die UNESCO fordert.

Mit der Auszeichnung als UNESCO-Biosphärenreservat ist das Gebiet eine Modellregion von Weltrang, wie es nur 15 in Deutschland und etwa 553 weltweit gibt. Damit steht der Bliesgau in einer Reihe mit Biosphärenreservaten wie Lanzarote, Everglades/Dry Tortugas, Serengeti-Ngorongoro oder Uluru (Ayers Rock-Mount Olga).

Aktiv sein im Biosphärenreservat Bliesgau
Ob wandern, Rad fahren, klettern: Die Region mit Prädikat zwischen Westpfalz und Lothringen ermöglicht den Gästen eine Vielzahl von Urlaubsvergnügen und viele Genussideen. So ist die Auswahl an gut ausgebauten und beschilderten Wanderwegen groß. Außerdem stehen mit vier Premiumwegen auch vier der besten saarländischen Wanderwege zur Auswahl. Die Premiumwege mit dem Gütesiegel des Deutschen Wanderinstituts bestehen aus naturbelassenen Wanderpfaden über Waldböden, Erde und Gras. Davon verbinden zwei Touren wahre Wanderfreude mit Köstlichkeiten aus der Region: die Kirkeler Tafeltour sowie die Bliesgautour. Alle Premiumwege haben eines gemeinsam: ihre natürliche Stille, die Wanderer das ganze Jahr über bezaubert. Mystisch, zauberhaft, einzigartig. Der Jakobspilgerweg kreuzt das Biosphärenreservat und lädt Pilger zum Innehalten und Fortführen der Traditionen auf den Wegen mit der Muschel ein.

Radfahrer finden ideale Bedingungen für entspanntes Radfahren entlang grüner Wiesen oder auf schweißtreibenden Mountainbiketouren, zum Beispiel auf der Pur im Wald von St. Ingbert. Einfach aufsteigen und losfahren – mehr braucht es nicht, um mit dem neuen Elektrofahrrad eVelo mühelos und mit Genuss auch die Höhenzüge des Saarlandes zu erklimmen. Eine der landschaftlich reizvollsten Touren führt über die Höhen des Bliesgaus mit herrlichen Fernblicken bis in die französischen Vogesen. Die Radtour mit einer Länge von 84 Kilometern kann mit den Elektrofahrrädern innerhalb von zwei Tagen mühelos gefahren werden.

Wer sich lieber direkt an Felsen bewegt, kann dies an den imposanten Buntsandsteinfelsen mitten im Wald bei Kirkel tun. Wem es zu „trocken“ ist, verbringt mindestens einen Tag auf der Blies mit Paddeln oder Flößen.

Natur-, Kulturdenkmäler und Museen erzählen heute noch von der wechselvollen Geschichte des Bliesgaus. Die Geschichte der Römer und Kelten können Gäste unter freiem Himmel erleben, zum Beispiel in dem Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim – einer Sehenswürdigkeit an der deutsch-französischen Grenze, die nicht nur Hobbyforscher begeistert. Anhänger der barocken Lebenskunst haben längst den Bliesgau mit seinen zahlreichen Zeugnissen dieser Epoche entdeckt. Die ehemalige Barockresidenz Blieskastel verzaubert mit ihren zahlreichen Bauwerken und dem am besten erhaltenen Ensemble Südwestdeutschlands. Auch die Industriekultur wird hier authentisch gepflegt, so in St. Ingbert mit der Alten Schmelz, einem ehemaligen Eisenwerk mit Siedlung oder dem Besucherbergwerk Rischbachstollen.

Nachhaltigkeit schmeckt
Als Kulturlandschaft bietet das UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau spektakuläre Blicke über Weideländer bis zum Horizont, ausgedehnte Obstbaumplantagen, Ackerland und immer wieder Wälder. Diese Vielfalt findet sich wieder in der Palette der regionalen Produkte, die im Biosphärenreservat Bliesgau nachhaltig hergestellt und vermarktet wird. Der Bliesgau-Einkaufsführer hilft bei der Suche nach Erzeugern und Produkten. Für ein erstes Kennenlernen oder als Weiterempfehlung der Produkte hat sich die Bliesgau-Kiste bewährt, die nach Geschmack zusammengestellt wird. Ob süß mit Likör, Konfitüren, Honigen und Apfelsaft oder herzhaft mit Schnaps, Wurst, Senf und eingelegtem Gemüse, Mariendistel- oder Leindotteröl, für jeden ist etwas dabei. Die Bliesgau-Kiste kann direkt beim Biosphärenzweckverband Bliesgau bestellt werden.

Gute Küche beginnt mit guten Produkten: Diese Köstlichkeiten werden von den Gastronomen verarbeitet. Bei den Bliesgau-Lammwochen bieten Spitzenköche im Herbst traditionelle Gerichte mit Lammfleisch bester Qualität in vielen Variationen. Ein Termin, den sich alle Interessierten jetzt vormerken sollten: das Biosphärenfest am 23. August, bei dem die Anerkennungsurkunde in Kirkel übergegeben wird.

Weitere Infos: Biosphärenzweckverband Bliesgau, Zweibrücker Straße 5, 66440 Blieskastel, Tel.: +49 (0) 68 42 / 960 09-0, E-Mail: info@biosphaere-bliesgau.eu. (TZ Saarland)



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